Bad Honnef – 35 Jahre war er im Vorstand des HC Bad Honnef, davon 30 Jahre als 1. und 2. Vorsitzender. Nun sei es genug, erklärte der frühere Verwaltungschef der Rhein-Klinik heute Abend auf der Jahreshauptversammlung des Vereins auf der Terrasse des Clubhauses. Er habe es sich reiflich überlegt, nicht noch für eine weitere Periode zu kandidieren. Nun solle ein anderer ran.
Und der wurde im Vorfeld der Versammlung bereits ausgeguckt: Joachim Kikillus. Ihn schlug der alte Vorstand als neuen Clubchef vor. Mit allen Mitgliederstimmen, außer seiner eigenen, wurde er gewählt. Eine der ersten Amtshandlungen: der Dank an Wilhelm Strohmeier für dessen unermüdliches Engagement. Jeder im Verein wisse, was der Verein ihm zu verdanken habe. Als Anerkennung für seine herausragenden Leistungen wurde ihm die Urkunde als Ehrenvorsitzender verliehen. Dann konnte „Gazelle“ seine Tränen nicht mehr zurückhalten, schwärmte über seinen Club als sein drittes Zuhause und wunderbare Jahre, die er bisher auf der Anlage am Ulmenweg verbringen durfte. Und: Vor der Vorstandswahl kündigte er bereits an, dass er gerne noch im neunköpfigen Vorstand mitwirken würde, nur weiter hinten. So wurde er als einer von fünf Beisitzern gewählt.
An der Seite des neuen Vorsitzenden kümmert sich Volker Löher als 2. Vorsitzender ab sofort um die Geschicke des Vereins. Löhr kommt aus der Abteilung des Bogensports beim HCH. Benny Karrenbauer bleibt Schatzmeister und Jens Ramrath Sportwart. Weitere Beisitzer sind Daniela Fritz, die über das Elternhockey zum HC Bad Honnef gekommen ist, Heinz-Dieter Plag, Christian Rogon und Ulrich Stang.
Während Strohmeier zu Beginn der Sitzung noch einmal auf die Entscheidung des Stadtrates, den Hockeyplatz nicht zu bebauen, zu sprechen kam, machte Kikillus klar, dass er im Verein weiterhin den Familiensport entwickeln will. Nachdem vor Jahren alle Erwachsenenmannschaften aus dem Wettbewerbssport ausgestiegen waren, erhielt der Hockeyverein durch das Elternhockey neue Perspektiven. Heute sieht er sich als Club für Familien und hat seine sportlichen und gesellschaftlichen Angebote entsprechend ausgerichtet. Vier Jugendmannschaften, eine Elternmannschaft und eine Seniorenmannschaft bilden im Hockeysport das Gerüst, daneben gibt es noch die Abteilung der Bogenschützen, die regen Zulauf verzeichnet. Treffpunkt der Mitglieder ist das kleine Clubgebäude mit überdachter und beheizbarer Terrasse – alles selbst gebaut und selbst finanziert.
In Angriff nehmen will der neue Vorsitzende Joachim Kikillus die Mitgliederwerbung. 120 Mitglieder zähle der Verein, 2003 hätten 180 die blau-weißen Farben getragen. Diese Zahl sei in etwa sein Ziel. Vor allem mehr Mädchen wünscht er sich, denn Hockey sei für sie ein idealer Mannschaftssport.
Kein Problem gibt es bei den Finanzen. Obwohl man gerade erst die Beiträge angepasst habe, zähle der HCH immer noch zu den beitragsgünstigsten Vereinen in Bad Honnef, so Wilhelm Strohmeier. Sorgen bereitet den Verantwortlichen der Wasserverbrauch, der wegen des Naturrasens recht hoch ist. Bis 3000 EUR an Kosten fallen dafür im Jahr an. Nun gibt es Überlegungen zu prüfen, ob der Bau eines Brunnens Sinn machen würde. Dazu müssten allerdings zunächst Bohrungen durchgeführt werden, um festzustellen, ob an der dafür vorgesehenen Stelle überhaupt Wasser zur Verfügung stünde.
Das nächste größere Event ist ebenfalls bereits in Planung. 2025 feiert der HCH 60 Jahre Hockey- und 20 Jahre Bogensport.