Bad Honnef | Die zweite Kunstausstellung „KASch ART“ der Konrad-Adenauer-Schule vom 18.5. bis 9.6.2017 zeigt diesmal Werke von Schülerinnen und Schülern, die im Rahmen eines Kunstprojekts mit dem mittlerweile in Bad Honnef lebenden Künstler Mietek „Kryzki“ Krzyzanowski entstanden sind. Zentrale Themen der künstlerischen Auseinandersetzung waren Vielfalt und Herkunft. Eröffnet wurde die Ausstellung gestern durch Matthias Weiler, Bereichsleiter Privatkunden, in den Räumen der Stadtsparkasse, Hauptstr. 34 in Bad Honnef.
Dank der Stadtsparkasse Bad Honnef, mit der die Konrad-Adenauer-Schule seit 2013 eine Lernpartnerschaft im Rahmen des Projektes KURS – Kooperationsnetz Unternehmen der Region und Schulen – pflegt, ist es möglich die Kunstwerke der Schülerinnen und Schüler der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Unterstützt durch das Landesprogramm NRW „Kultur und Schule“ arbeiteten 16 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 9 und 10 seit Beginn des Schuljahres mit Kryzki und ihrer Kunstlehrerin Frau Paschold an ihrer Kunst. Die Zusammensetzung der Gruppe spiegelt dabei das Motto der Ausstellung wider. Fünf Mädchen und elf Jungen bringen neben sieben verschiedenen Sprachen, auch ihre unterschiedlichen Kulturen und ästhetischen Vorstellungen mit. Dies fördert automatisch eine differenzierte Wahrnehmung und ermöglicht nicht nur kulturelle, sondern auch interkulturelle Bildung, wie sie als zentrale Zielsetzung im Landesprogramm formuliert ist. Kryzki hat diesen Anspruch so formuliert: „Die jungen Menschen sollen sich absolut frei von Angst, Vorbehalten, Zwängen und Vorurteilen auf den künstlerischen Weg begeben. Dabei sollen sie sich selbst künstlerisch finden. Gleichzeitig die Wichtigkeit unserer Kultur erfahren, breiter sehen, mehr sehen, mehr über die Welt erfahren wollen“. Für ihn ist Kunst Verständigung, Toleranz und Problemlösung. Gerade die Arbeit mit jungen Menschen ist ihm ein großes Anliegen.
Auf einfühlsame und zugleich packende Weise verstand es Kryzki, die Schülerinnen und Schüler zu ermutigen neue Techniken der Malerei und Plastik zu erkunden. Großen Wert legte er dabei auf den offenen Austausch mit den Schülerinnen und Schülern, wenn es um Herkunft, Meinungen und Wertbegriffe ging. Diese Vielfalt, welche, laut Kryzki ihren Ursprung in der gemeinsamen
Entstehungsgeschichte des Menschen hat, haben die Schüler in Zeichnungen und Malereien erkundet und in lebensgroßen Körperplastiken geformt.
Die Figuren, die sich um einen raumfüllenden DNA-Baum versammeln, sind das Highlight der Ausstellung. Im Detail erkennt man die individuellen Handabdrücke der Schülerinnen und Schüler. Essentielle Begriffe wie Freiheit, Gleichheit oder Liebe sind in allen Sprachen auf der Oberfläche der Figuren festgehalten. Dabei wurden verschiedene Materialien und Fundstücke zum Bau der Plastiken verwendet. Holz, Draht und Pappmasche bilden das Grundgerüst. Fotos, Bindfäden und unterschiedliche Farblasuren erzeugen eine einzigartige Oberfläche. Die Schüler haben sich durch die sprachliche Vielfalt bei der Arbeit besser kennen gelernt und so fließt auch ein erheblicher Teil ihrer eigenen Entwicklung in die Arbeit ein.
Ralf Wermter
Foto: KASch