Bonn – Im Frühling gibt es in der Bonner Altstadt ein besonderes Naturereignis zu bewundern: Zahlreiche Kirschbäume entfalten an den ersten wärmeren Apriltagen ihre volle Blütenpracht und verwandeln die Straßen in ein rosa Blütenmeer.
Bereits jetzt gehen bei der Bonn-Information vermehrt Anfragen nach dem Stand der Kirschblüte ein. Die Blütezeit ist stark von den Launen des Aprilwetters abhängig und deswegen nur schwer vorherzusagen. Angesichts der winterlichen Temperaturen müssen sich Kirschblütenfans voraussichtlich noch bis Anfang oder sogar bis Mitte April gedulden.
Am beeindruckendsten ist die Bonner Kirschblüte in der Heerstraße und in der Breite Straße. Tourist*innen und Hobbyfotograf*innen aus aller Welt strömen dann in die Altstadt, um das schönste Kirschblütenfoto zu schießen. Diese Bilder gehen im wahren Sinne des Wortes um die Welt: Zahlreiche Blogger*innen erwähnen die rosa blühende Altstadt in ihren persönlichen Bestenlisten, die Heerstraße wird immer wieder unter den schönsten Alleen der Welt gelistet. In den sozialen Netzwerken ist die Bonner Kirschblüte längst zum Selbstläufer geworden.
Heerstraße und Breite Straße an drei Wochenenden autofrei
Die Stadt bereitet sich dieses Jahr wieder auf zahlreiche Besucher*innen während der Kirschblüte vor: Die Heerstraße und die Breite Straße sollen auf Beschluss der Bezirksvertretung Bonn weitgehend autofrei bleiben und werden an drei Wochenenden (8./9. April, 15./16. April und 22./23. April) jeweils von 11 bis 20 Uhr für den Durchgangsverkehr gesperrt. Die Sperrung gilt für die gesamte Breite Straße sowie in der Heerstraße im Abschnitt zwischen Kölnstraße und Vorgebirgsstraße. Anwohner*innen und Lieferfahrzeuge sind von dieser Regelung ausgenommen.
Die Stadt wird das Durchfahrtsverbot mit Schildern anordnen. Bei Bedarf stellt der Stadtordnungsdienst zusätzlich Sperrbarken an den Einfahrten der Straßen auf, in denen das aufgrund hohen Besucheraufkommens für die Verkehrssicherheit notwendig ist. Für Reisebusse gilt während der Kirschblüte ein grundsätzliches Durchfahrtverbot.
Die Stadt bittet alle Verkehrsteilnehmenden, Rücksicht auf einander zu nehmen. Schilder mit dem Hinweis „Achtung Fußgänger*innen“ sollen für Aufmerksamkeit und Sicherheit sorgen. Grundsätzlich empfiehlt es sich, möglichst nicht mit dem Auto bis in die Altstadt zu fahren, sondern zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Bus und Bahn anzureisen.
Für die Besucher*innen stellt die Stadt wieder Toilettenkabinen bereit – auf dem Schulhof der Marienschule in der Heerstraße sowie am Stadthaus an der Ecke Maxstraße/Breite Straße. Sie sind auch barrierefrei zugänglich und werden regelmäßig gereinigt. Bonnorange wird außerdem die Straßen während der Kirschblüte intensiver reinigen und die Papierkörbe in der Altstadt mindestens zweimal täglich leeren.
In der Altstadt wachsen Sorten der japanischen Blütenkirsche
„Prunus serrulata“ (Japanische Blütenkirsche) heißen die Bäume, welche der Bonner Altstadt die rosafarbene Blütenpracht bescheren. In dem Viertel wachsen verschiedene Sorten dieser Zierkirsche, deren Blütezeiten ab Ende März bis ungefähr Mitte April nach und nach beginnen und sich überschneiden. Es geht los in einer kleinen Sackgasse der Maxstraße, dann blühen nach und nach Zierkirschen in der Michaelstraße, Dorotheenstraße, Franzstraße, Georgstraße, Paulstraße, Wolfstraße und Schützenstraße.
Etwas später folgen als erstes Highlight die Maxstraße und die Peterstraße: Dort blühen im April die japanischen Säulenkirschen (Prunus serrulata ‚Amanogawa‘). Die Blüten dieser etwas zierlicheren Bäume sind hellrosa.
Das große Kirschblüten-Finale steigt ungefähr Mitte April in der Heerstraße und Breite Straße. Dort stehen jeweils rund 60 japanische Nelkenkirschen (Prunus serrulata ‚Kanzan‘). Diese Kirschensorte ist für ihre besonders üppigen, in kräftigem Rosa leuchtenden Blüten berühmt.
Die Blütezeit dauert maximal zehn bis vierzehn Tage – je wärmer es ist, desto schneller ist sie zu Ende.
Kirschbäume sollten Farbe in die Altstadt bringen
Die Zierkirschen wurden Ende der 80er Jahre im Zuge einer umfassenden Stadteilsanierung gepflanzt. Vorher war die Altstadt ein in die Jahre gekommenes Handwerkerviertel, geprägt von Durchgangsverkehr und grauen Fassaden. Die Sanierung sollte die ökologische Situation und die Wohnqualität im Viertel verbessern. So wurden die historischen Fassaden erneuert, der Verkehr beruhigt und die Straßen und Hinterhöfe begrünt. Die japanischen Blütenkirschen am Wegesrand sollten einen besonderen Farbakzent in der Altstadt setzen. Dass die rosafarbenen Blüten einst zum Publikumsmagneten und Markenzeichen des Viertels werden würden, hat dabei alle Erwartungen übertroffen.
Informationen zur Kirschblüte in Bonn gibt es auch unter www.bonn.de/kirschbluete.