Bad Honnef/Jena | Das war nach dem überzeugenden Auftritt beim letzten Heimspiel der Dragons gegen Nürnberg nicht zu erwarten. Gegen Spitzenreiter Jena verloren die Rhöndorfer auswärts heute mit 107:59. Zu viel Respekt, mangelnde Aggressivität, vor allem aber Ballverluste fast im Minutentakt waren sorgten für die hohe Niederlage.
Jena ging von Beginn an hoch engagiert zur Sache. Die Hausherren dominierten mit einer aggressiven Defensive die Partie deutlich und provozierten bei den Dragons bereits in den ersten fünf Minuten sechs Turnover.
Auch im zweiten Spielabschnitt machte Jena weiterhin richtig Druck. Zu viel für die Truppe um Coach Boris Kaminski, die in viele Situationen lediglich reagierte. Die Thüringer hingegen variierten gekonnt zwischen Distanzwürfen und Innenspiel. Am Ende wies die Statistik starke 45 Prozent jenseits der Dreierlinie (13/29) und 60 Prozent (25/42) Trefferquote bei Zwei-Punkt-Würfen aus. Was Rhöndorf in der Defensive auch probierte – die Kreise des Tabellenführers wurden nur unwesentlich eingeengt. Bereits nach 17. Minuten hatten die Dragons die 20er Marke bei den Ballverlusten geknackt und zur Halbzeit lagen sie mit 28 Punkte hinten (53:25).
Zum Auftakt des dritten Viertels sorgte Viktor Frankl-Maus mit einem gelungenen Dreier für einen kleinen Hoffnungsschimmer. Den zerstörte Jena postwendend mit einer 14:0-Serie binnen drei Minuten. Nach weiteren vier Minuten waren die Gastgeber mit 40 Punkten in Front (81:41). Dann schlichen sich bei Jena einige Konzentrationsmängel ein, sodass für Rhöndorf bis zum Ende „nur“ noch 18 Punkte oben drauf kamen (107:59).
Als Fazit lässt sich festhalten: Jena war an diesem Tag mindestens zwei Nummern zu groß für Rhöndorf. So konnte sich Coach Björn Harmsen seine Leistungsträger dosiert einsetzen und seinen Bankspielern viel Einsatzzeiten geben. Auf Seiten der Dragons konnte niemand zweistellig punkten. Hinzu kam, dass man in der Defensive mit zu viel Respekt agierte und dem Gegner ohne größere Gegenwehr das Parkett überließ. Kritisiert werden muss, dass die Dragons etliche vermeidbare Turnover produzierten. 34 reichen normalerweise für drei Partien.
Boris Kaminski (Headcoach Rhöndorf): Die Messe war heute sehr früh gelesen. Wir hatten sicherlich zu viel Respekt, allerdings auch nicht unseren besten Tag. Insgesamt betrachtet kann Jena für uns kein Maßstab sein und es macht keinen Sinn, das Spiel im Nachgang großartig zu analysieren. Wir müssen die Niederlage schnell abhaken und uns auf das nächste Wochenende gegen Heidelberg konzentrieren.
Rhöndorf: Carter (8 Pkt./0-3er), Hamilton (4), Michel, Lodders (7), Frankl-Maus (6/2), Schönborn (8/2), Winterhalter (8), Wendeler (6), Smiths (8), Angerer (4), Tratnjek
Jena: Hewitt (5 Pkt/1-3er), Reyes-Napoles (9/2), Clay (7), Wendt (21/3), Heber (3/1), Wolf (6), Voigtmann (8), Tzakapoulus (5/1), McElroy (14/2), Grünheid (13), Rietschel (7/1), Bernard (9/2)
Rhöndorf/Jena: FG 43%/54%, 2er 60%(18/30)/60%(25/42), 3er 19%(4/21)45%(13/29), FT 73%(11/15)/72%(18/25), R 32/34, AS 15/35, ST 7/17, TO 34/14, BS 0/3, PF 25/18