Bad Honnef – In einer Presserklärung wirbt die Stadt heute für ihr Kiezkaufhaus. Es spiele eine zentrale Rolle bei umfassenden Unterstützungsmaßnahmen für die Bad Honnefer Wirtschaft. Die lokale Handelsplattform werde inzwischen von rund zwei Dutzend Handelsunternehmen genutzt.
Klaus Munk, SPD-Bürgermeisterkandidat, begrüßt es grundsätzlich sehr, dass wie er auch der Bürgermeister die Idee teile, „in dieser besonderen Situation das bisher nicht sehr erfolgreiche Kiezkaufhaus zur Unterstützung des lokalen Einzelhandels zu intensivieren. Um das den Betroffenen schmackhaft zu machen, war es aber nicht nötig, mit geschönten Zahlen zu arbeiten: Aktuell beteiligen sich laut Kiezkaufhaus-Website 18 existierende Unternehmen, also 25% weniger als die von der Stadt genannten rund zwei Dutzend.“
Wenn die Leistungen des Kiezkaufhauses glaubhaft zur Überwindung der lokalen wirtschaftlichen Krise beitragen würden, dürfte sich die genannte Zahl der Beteiligten in kürzester Zeit signifikant erhöhen lassen. Munk fürchte, dass diese Chance gerade vertan werde.
Grund sei die immer noch verlangte Gebühr von 2,50 € bis 3 € pro Lieferung. Sie mache den Service für kleine Lieferumfänge auch in der jetzigen Lage uninteressant. Kleine Lieferumfänge in Menge und Preis dürften aber Munks Meinung nach die Mehrheit der Aufträge sein.
Er fordere deshalb den Bürgermeister auf, den Lieferservice Kiezkaufhaus gebührenfrei zur Verfügung zu stellen. Es seien öffentliche Gelder in nicht unerheblichem Maße in den Aufbau des Kiezkaufhauses geflossen. Die Öffentlichkeit – Handel und Kundschaft – sollte darum gerade jetzt auch ohne weitere Zuzahlung davon profitieren.
Auch Centrum-Chef Georg Zumsande hat ein Problem mit den Gebühren. Er hält die halbierten Kosten von 3,00 Euro für „nachbesserungswürdig“.