Bonn – Die Bonner Amerikas-Sammlung zeigt ab dem 7. Mai die neue Wechselausstellung „Mehr als nur Buchstaben – Kommunikation in den Amerikas seit der Frühzeit“. Die Ausstellung präsentiert mit 37 Objekten Kommunikationssysteme indigener Gesellschaften Nord-, Mittel- und Südamerikas, von der Frühzeit bis in die Gegenwart, darunter eine Maya-Keramikschale, die jetzt als Dauerleihgabe der Pelling-Zarnitz-Stiftung an die BASA übergeben worden ist.
Gezeigt werden Objekte aus Ton, Textil, Leder, Holz und anderen Materialien aus dem BASA-Museum. Von den rein abstrakten Zeichen der europäischen Buchstabenschrift unterscheiden sich die indigenen Kommunikationssysteme durch ihre vor allem bildliche Darstellungen. Unter den ausgestellten Exponaten befinden sich archäologische Objekte wie kleine Stempel aus Ecuador aus der eigenen Sammlung sowie auch eine prachtvolle Maya-Keramikschale, die dank der Pelling-Zarnitz-Stiftung als Dauerleihgabe jetzt erstmals gezeigt wird.
Gezeigt werden Hieroglyphen, Symbole, Zeichen, die – von abstrakt bis sehr realistisch – Mittel der Kommunikation in vorspanischen Kulturen waren oder es unter heutigen indigenen Gemeinschaften noch sind. Weitere Exponate sind ethnographischer Natur, so etwa ein besonders auffälliges, mit Zeichen bemaltes Schafsfell aus Bolivien oder eine Holzfigur aus Nordamerika, die für sich allein schon eine besondere Botschaft darstellt. Auch indigene Bücher (Codices), z.B. aus Rindenbastpapier, werden in Form von Kopien gezeigt und erläutert.
Die Ureinwohner Amerikas entwickelten lange vor Ankunft der Europäer zahlreiche visuelle Kommunikationssysteme, die nahezu alle sozialen Funktionen erfüllten, die in Europa mit der alphabetischen Schrift in Verbindung gebracht werden. Sie spiegeln das Wissen der Menschheit, sie halten Geschichte fest und ermöglichen, mit dem Göttlichen oder Übernatürlichen in Kontakt zu treten.
Die Kommunikationssysteme der Amerikas erklären, wie die Welt aufgebaut ist und welche Wesen sie bewohnen. Sie helfen, den Raum zu ordnen und zu beherrschen, die Wirtschaft zu organisieren und ihre Zeichen dienen ästhetischen, emotionalen und propagandistischen Zwecken. Die neue Sonderausstellung der BASA stellt diese verschiedenen semiotische Mechanismen der Amerikas vor.
Der Eintritt ist frei. Ein Begleitheft zur Ausstellung ist in der BASA für drei Euro erhältlich. (KlH)
Öffnungszeiten:
Die Ausstellung ist grundsätzlich dienstags bis freitags von 12 bis 16 Uhr geöffnet. Die gültigen An allen gesetzlichen Feiertagen bleibt das BASA-Museum geschlossen. Außerordentliche Öffnungs- bzw. Schließzeiten werden ausgehängt und über die Website angekündigt.