Bad Honnef – Der Tagesordnungspunkt zum Namenszusatz Konrad-Adenauer-Stadt für die beiden Bahnhöfe in Bad Honnef und Rhöndorf sorgte in der letzten öffentlichen Ratssitzung für kontroverse Diskussionen – und auch Heiterkeit. Anlässlich des 150. Geburtstags des ersten Bundeskanzlers soll der Zusatz auf den Bahnhofsschildern prangen. Doch nicht alle Fraktionen waren begeistert von der Idee, den Bahnhof mit einem Ehrennamen zu schmücken.
Die Debatte wirkte dabei mitunter ein wenig bemüht, brachte aber auch humorvolle Momente hervor. So meinte etwa Peter Profittlich augenzwinkernd, dem „Alten“ hätte ein Zusatzschild in Rhöndorf sicher ausgereicht. Ins Plenum wurde dann sogar kurzzeitig der Vorschlag eingebracht, Konrad-Adenauer-Stadt exklusiv dem Rhöndorfer Bahnhof zu spendieren. Also Stadt Rhöndorf? Das hätte Peter Profittlich tatsächlich die Chance verschafft, Oberbürgermeister zu werden.
Nicht wirklich jubiläumsfähig scheint auch die Tatsache zu sein, dass wegen Bauarbeiten zwischen Juli und Dezember 2026 kein Zug mehr durch Rhöndorf und Bad Honnef fährt. Ein Timing, das dem Jubiläum nur den halben Glanz verleiht – jedenfalls auf der Schiene.
Und dann noch das: Medienwirksam präsentierten CDU-Stadtchef Jonathan Grunwald und Bürgermeisterkandidat Philipp Herzog kurz nach dem Beschluss das symbolische Bahnhofsschild mit dem Zusatz Konrad-Adenauer-Stadt vor laufender Kamera. Weniger die leicht zerknitterte Optik des Schildes, sondern vielmehr das gewählte Porträt des Alten sorgte für einen Hingucker: Adenauer mit dunkler Sonnenbrille – irgendwo zwischen Ehrenbürger und Ehrenpate? Vermutlich wurde das Foto passend zum Wetter ausgewählt.