Bad Honnef – Die Schließung der Geburtsstation im Cura-Krankenhaus hat viel in Bewegung gebracht. Ob es irgendwann wieder heißen wird „geboren in Bad Honnef“, bleibt indes dahingestellt. Es sei denn, es handelt sich um eine Hausgeburt.
„Nun werden die Frauen aus Bad Honnef und der Region mit weiten Anfahrtswegen und überlasteten Kreißsälen in den Geburtszentren in Troisdorf und Bonn konfrontiert“, erklärte Catharina Jäger, Fraktionsmitglieder der GRÜNEN, am Abend in der Ratssitzung im Kursaal. Das bedeute für die werdenden Mütter und die Kinder mehr Stress und ein größeres gesundheitliches Risiko.
Damit alle Familien, „egal, ob Mutter und Vater, Mutter und Co-Mutter, Regenbogenfamilien oder Alleinerziehende“, eine gute und persönliche Begleitung durch Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett erwarten können, halten die GRÜNEN eine professionelle Vernetzung aller Akteur:innen wie Kinderärzt:innen, Hebammen, Rettungsdiensten u.a. für wichtig.
Ihrem Antrag, ein entsprechendes Konzept mit externen Berater:innen zu entwickeln, stimmte der Rat zu.
Weniger erfolgreich waren die GRÜNEN mit ihrem Antrag, 50.000 EUR für die „Umsetzung eines Konzepts zum Erhalt eines Angebots für eine wohnortnahe Geburtshilfe“ in den Haushalt einzubringen. Da es sich bei der bundespolitisch gewollten Konzentration von Krankenhausangeboten nicht um ein kommunales Thema handelt, ginge es bei diesem Antrag in der Konsequenz um eine Zusatzleistung, die die Stadt erbringen müsste. Das sah nicht nur Bürgermeister Otto Neuhoff als Problem an.
Einem Teil der Ratsmitglieder war der Antrag auch zu unkonkret und die Summe von 50.000 EUR deshalb zu hoch. Dennoch kam es bei der Abstimmung zu einem Patt (bei zwei Enthaltungen), was allerdings bedeutet, dass der Antrag nicht angenommen wurde.