Der leistungsfähige Ausbau verschiedener Autobahnabschnitte im Kölner Süden ist für eine gute und sichere verkehrliche Vernetzung der Region von zentraler Bedeutung. Das Projekt „KreuzKölnSüd – gut vernetzt“ umfasst dabei im Wesentlichen drei Bereiche. Das Autobahnkreuz Köln-Süd nimmt hier eine zentrale Rolle ein.
Region – Das Autobahnkreuz (AK) Köln-Süd ist der wohl wichtigste Knotenpunkt im Kölner Süden und zugleich ein verkehrliches Nadelöhr. Stockender Verkehr, tägliche Staus sowie eine erhöhte Unfallgefahr rauben nicht nur Zeit, sondern belasten auch die Anwohnenden mit erhöhten Lärm- und Schadstoffemissionen.
Das Projekt KreuzKölnSüd – gut vernetzt der Autobahn GmbH Rheinland hat das Ziel, den Verkehrsfluss zu verbessern und so Pendelverkehre, Gewerbetreibende und die Anwohnenden zu entlasten und besser zu vernetzen. Dieses Ziel erreicht das Projekt über drei Maßnahmen: den Umbau des Autobahnkreuzes Köln-Süd selbst, den Ausbau der A4 westlich des Autobahnkreuzes und die Anpassung der A555 südlich des Kreuzes.
Teilmaßnahmen
Im Zentrum des Projektes steht der Umbau des Autobahnkreuzes Köln-Süd. Ursprünglich in Form eines Kleeblattes erbaut, erreicht das Kreuz durch das aktuelle Verkehrsaufkommen seine Leistungsgrenzen. Mit dem Umbau wird das Autobahnkreuz den zukünftigen Verkehrsströmen angepasst und verkehrliche Engstellen entflechtet.
Nur der Umbau des Autobahnkreuzes allein beseitigt den verkehrlichen Engpass jedoch nicht. Im Zuge der Planung wurde auch die Notwendigkeit eines Ausbaus der westlich anschließenden Strecke der A4 bis zur Anschlussstelle Köln-Eifeltor deutlich. Die A4 läuft von Westen nach Osten durch das AK Köln-Süd und ist eine der wichtigsten Handels- und Hauptverkehrsachsen Europas. Zusätzlich befindet sich an der Anschlussstelle Köln-Eifeltor das Güterverkehrszentrum (GVZ) Köln-Eifeltor, welches zu den wichtigsten Großumschlaganlagen Europas zählt. Die A555 verläuft von Süden nach Norden durch das Autobahnkreuz und führt unter anderem den aus Bonn kommenden Verkehr heran.
Sowohl die A4 als auch die A555 sind durch den aktuellen Verkehr stark belastet: Täglich passieren über 150.000 Fahrzeuge die A4 und über 120.000 Fahrzeuge die A555. Etwa 50.000 Fahrzeuge nutzen das AK Köln-Süd, um über den Verteilerkreis nach Köln hineinzufahren oder das Stadtgebiet zu verlassen.
Nach Abwägung der Möglichkeiten wurde im Bereich der A4 ein symmetrischer Ausbau von sechs auf acht Fahrstreifen plus Seitenstreifen festgelegt.
Auch die A555 wird in dem betreffenden Abschnitt für den künftigen Verkehr fit gemacht: Die Ein- und Ausfahrten werden so angepasst, dass ein leistungsfähiger Anschluss an das Autobahnkreuz gewährleistet ist. Dadurch kommt es auf einer Strecke von 800–1000 Metern zu einer Verbreiterung des Autobahnquerschnitts.
Der Umbau des Autobahnkreuzes ist im aktuellen Bundesverkehrswegeplan (BVWP) in der dringlichsten Kategorie „Vordringlicher Bedarf mit Engpassbeseitigung“ aufgeführt. Der Ausbau der A4 zwischen dem Autobahnkreuz Köln-Süd und der Anschlussstelle Köln-Eifeltor gehört ebenfalls zum BVWP.
Planungsstand und Umweltverträglichkeit
Das Projekt „KreuzKölnSüd – gut vernetzt“ befindet sich in der Planungsphase der Vorplanung. In dieser Phase werden zunächst die wichtigsten Grundlagen ermittelt. Fachbüros führen umweltfachliche, technische und verkehrliche Untersuchungen durch, um die Auswirkungen des Projektes genauestens zu prüfen. Der Abschluss der Vorplanung und der Beginn der Entwurfsplanung sind für das zweite Quartal 2024 vorgesehen.
Im Vorfeld und teilweise weiterhin begleitend fanden bzw. finden für den Umbau des Autobahnkreuzes Köln-Süd sowie für die ergänzenden Maßnahmen aufwändige Untersuchungen zur Umweltverträglichkeit und Verkehr statt. Im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) wurde eine Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) erstellt, die die Auswirkungen unter anderem auf Schutzgüter wie Menschen, Tiere und Pflanzen, Wasser aber auch Klima, Boden und kulturelle Stätten untersucht. Der Abschluss der UVS ist für das zweite Quartal 2024 geplant.
Beteiligung
Aufgrund der hohen und überregionalen Relevanz des Projektes, ist es Ziel der Autobahn GmbH, die Öffentlichkeit bestmöglich und transparent über das Vorhaben zu informieren. Parallel zum mehrstufigen formellen Planungsprozess erfolgt der Dialog mit den Menschen in der Region. Neben der Internetseite kommen in diesem Jahr weitere Informations- und Gesprächsangebote hinzu. So können sich künftig zum Beispiel die direkt betroffenen Anwohnenden und Gewerbetreibenden entlang der A4 und A555 in Nachbarschaftsforen aus erster Hand informieren und mit dem Planungsteam in einen persönlichen Austausch treten.