Unkel – Ein Schneeregen-Tag im April. In Margi Brenkes hellem Ausstellungsraum steht die Gastgeberin neben der Vorsitzenden des Unkeler Kunstvereins und überlegt zusammen mit dem jungen Videoproduzenten Moritz Herrenbrück, ob man sich ins Außengelände wagen oder auf einen trockenen Moment warten sollte. Doch trockener wird es nicht an diesem Tag, und so machen sich die drei unter Regenschirmen daran, die Skulpturen und Installationen in dem schönen Garten am Rheinkilometer 636 ins Bild zu setzen.
„Wenn nicht jetzt – wann dann?“, fragt Martine Seibert-Raken und meint damit nicht nur die Produktion unter widrigen Wetterbedingungen. Anfang Oktober beschloss der neu gegründete Unkeler Kunstverein, dessen Vorsitzende sie ist, die gemeinsamen Aktivitäten mit einer Mitgliederausstellung einzuleiten. Der Schwung des Neustarts und die Freude darüber, mit Gleichgesinnten etwas gestalten zu können, sollte genutzt werden. Dann aber machte Covid-19 auch durch diese Rechnung einen Strich. Jede und Jeder der mittlerweile 36 Mitglieder zog sich erneut in die Stille des eigenen Ateliers zurück. Neben mangelnden Möglichkeiten, sich dem Publikum zu präsentieren, ist auch die Einsamkeit eine gravierende Nebenwirkung für Künstler in der Pandemie.
Nun wollen sie nicht länger warten. Unter dem Titel „start klar“ werden ab 1. Mai Arbeiten von zwanzig Vereinsmitgliedern in einem virtuellen Rundgang auf der Webseite des Vereins www.kunstvereinunkel.de zu sehen sein. Nach Absprache und je nach Pandemielage sind auch Besichtigungen möglich, die unter 0152-09217126 mit der Gastgeberin Margi Brenke persönlich abgesprochen werden können. (D.W.)
Erstveröffentlichung 26.4.2021