Bad Honnef – Ab Sommer wird im Pfarrheim St. Johann Baptist ein neuer Lotsenpunkt eingerichtet wird. Dann haben Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind, eine weitere Anlaufstelle in Bad Honnef.
Rund 50 Lotsenpunkte gibt es mittlerweile im Erzbistum Köln. Seit zehn Jahren sind sie für viele Menschen eine wichtige Anlaufstelle. Wichtig, weil ihnen hier ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung stehen, die ihnen helfen, wenn sie selbst nicht mehr weiterwissen. Manchmal scheitert es schon beim Ausfüllen eines Antrags oder bei der Frage, wie kann ich meine Schulden tilgen. Aber Lotsenpunkte sind auch für Menschen da, die einsam sind, jemanden zum Reden brauchen. Die Lotsen sorgen dafür, dass Probleme nicht noch größer, die betroffenen Menschen nicht noch verzweifelter werden.
Das Alter, die Religion, das Einkommen spielen dabei keine Rolle, erklärt Detlev Cosler, Engagementförderer der katholischen Kirche, der bereits den Lotsenpunkt in Unkel betreut. Damit erst gar keine Hemmschwellen aufgebaut werden, wird gleichzeitig ein Begegnungscafé eröffnet.
Seit bekannt wurde, dass das geplante Projekt, an dem, neben dem Caritasverband Rhein-Sieg auch die evangelische Kirche, der Sozialdienst Katholischer Frauen Bonn und Rhein-Sieg, das Diakonische Werk im Evangelischen Kirchenkreis an Sieg und Rhein und auch die Stadt Bad Honnef beteiligt sind, in Bad Honnef umgesetzt werden soll, haben sich bereits 12 Ehrenamtler gemeldet, die sich für die Lotsentätigkeit interessieren, berichtet Bad Honnefs Erster Beigeordneter, Holger Heuser. Allerdings reicht die Anzahl nicht aus. Es werden mehr benötigt. Konkret wofür?
- Zum Zuhören und Helfen.
- Für die Hilfestellung in verschiedenen Lebenslagen.
- Für Hilfe beim Ausfüllen von Anträgen.
- Zur Unterstützung bei Kontakten mit Behörden, z.B. Jobcenter, Ausländeramt, Sozialamt.
- Für Vermittlung von Menschen an Beratungsstellen und soziale Einrichtungen.
- Für die persönliche und praktische Hilfeleistung im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten.
Auch für das Café suchen die Kooperationspartner noch interessierte Frauen und Männer, ergänzt Heuser.
Natürlich werden die ehrenamtlichen Mitarbeiter nicht ins kalte Wasser geworfen. Bevor sie mit ihrer Tätigkeit beginnen, nehmen sie an Schulungen teil, beispielsweise zu Themen wie Nähe und Distanz, Kommunikation oder Krisenbewältigung. Wichtig: Auch während ihrer Tätigkeiten am Lotsenpunkt wird das Team fortlaufend von hauptamtlichen Ansprechpartnern begleitet und bei schwierigen Fragen beraten.