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Bad Honnef – Den berührenden Film „Mich kriegt ihr nicht“ zeigte gestern der Bad Honnefer Kunstraum. Er zeichnet die vielen Fluchten des Juden Manfred Weil nach. Vorgestellt wurde er von Weils Tochter Schulamith. Fast alle Stühle im Kunstraum waren besetzt. Weil war Mitbegründer der Künstlergruppe Bonn
Manfred Weil besucht nach mehr als 70 Jahren die Schauplätze von Verfolgung, Flucht, Deportation und Internierung während der Zeit der Schoah. Darf in einem Film zu diesen Themen auch gelacht werden? Es geht gar nicht anders – wenn dieser Film von Manfred Weil erzählt und erzählt wird.
Die Dokumentation begleitet ihn auf seinen Reisen und gibt dabei einen Einblick in die Lage jüdischer Flüchtlinge in Belgien, Frankreich und der Schweiz während der Zeit der nationalsozialistischen Verfolgung. Dass sie kein Blick zurück im Zorn ist, verdankt sie vor allem dem kölsch-jüdischen Humor und dem ausgeprägten Lebenswillen des Protagonisten. Ein historisches Roadmovie der besonderen Art.
Der Film von Werner Müller (118 min) entstand zwischen 2010 und 2015. Die Schirmherrschaft übernahmen der Israelische Botschafter in Deutschland a.D. Avi Primor und der Oberbürgermeister a.D. Jürgen Roters.
Die Veranstaltung ist Teil der noch bis zum 2. Februar dauernden Ausstellung „Fifty x Fifty“.