Nonnenwerth – Über umgestoßene Blumentöpfe und an der Wand verteilten Joghurt in der ehemaligen Näherei der Franziskannerinnen beziehungsweise in deren Wohnbereich auf der Insel Nonnenwerth berichtete gestern der GA. Montagnachmittag sei deswegen die Polizei auf der Insel gewesen.
Interessant: Bereits um 1:19 Uhr am 31.1.2022 wurde auf honnef-heute.de ein Kommentar veröffentlicht, der unter anderem genau diesen Vorfall benannte. Außerdem wurde über Interna, beispielsweise zum Krankenstand von SchülerInnen und LehrerInnen geschrieben.
Honnef heute hat den Kommentar bis zu einer Klärung offline gestellt.
Ein neutrales Brandschutzgutachten, wie von den Eltern gefordert, könnte offensichtlich viel Dampf aus dem Konflikt zwischen Eltern und Betreiber nehmen. „Honnef heute“ wollte deshalb erneut wissen, „warum die „Private Gymnasium Nonnenwerth gGmbH” es nicht zulässt, dass jetzt ein neutrales Brandschutzgutachten erstellt werden kann, das das Schulwerk finanzieren würde?“ und „Welchen Grund gibt es, sich diesbezüglich an einen am Runden Tisch zuvor vereinbarten Weg zu halten?“
Die vollständige Antwort der „Private Gymnasium Nonnenwerth gGmbH”:
„Und bezüglich Ihrer Nachfrage zu dem Festhalten an dem ausreichenden Kapitalnachweis kann nur mit dem Verweis auf die üblichen Gepflogenheiten bei solchen Geschäften in diesem Umfang geantwortet werden. Obwohl es beim Mieten einer Wohnung um extrem geringere Summen geht, ist es dort ganz normal, dass ein Gehaltsnachweis oder eine Schufa-Auskunft vorgelegt wird. Es ist mittlerweile ja üblich, den Bonitätsnachweis als Eintrittskarte zur Erst-Besichtigung zu fordern. Und bei der viel höheren Summe und den immensen Risikofaktoren bei einer solchen umfassenden Träger-/Betreiber-Vereinbarung in diesem Bereich (wie einem Gymnasium mit 500 Schülerinnen und mehr als 50 Angestellten) soll man auf einmal auf das dort übliche vorherige Vorlegen des Nachweises verzichten? Das kann ja wohl keine realistische Forderung sein.
Der bisherige Träger kommt dem Elternverein ja schon entgegen – mit dem Angebot einer eigenen Kostenexpertise, wobei der Mindestbetrag den notwendigen Kapitalnachweis bestimmt. Bisher wurde von „Rettet Nonnenwerth“ nur ein Nachweis von rund 430.000 Euro vorgelegt. Das ist selbst im Vergleich zu den vom Verein in der eigenen Finanzplanung eingestellten Kosten in Höhe von 900.000 Euro und insbesondere zu den ersten Kosten-Teilschätzungen von Herrn Kemper (als Sachverständiger des Elternvereins) ein um ein Vielfaches zu geringer Betrag. Mehr als zwei Millionen Euro hat Herr Kemper allein für Brandschutztechnik veranschlagt (ohne Sprinkler-Anlage, ohne Planungskosten, ohne flankierende Baukosten, ohne temporäre Unterbringung).
Abgesehen davon, dass hier noch keine mit der Brandschutztechnik verbundenen Baukosten, keine Planungs- und Ingenieurkosten und auch keine Kosten für die temporäre Unterbringung der Schule berücksichtigt wurden. Bei den Sachverständigen-Stellungnahmen im Auftrag des Trägers belaufen sich diese Positionen einmal auf rund 7,5 Millionen und einmal mehr als 10 Millionen Euro. Selbst wenn diese Positionen bei den Experten des Elternvereins niedriger veranschlagt und testiert würden, akzeptiert Herr Soliman diese Summe. Aber das befreit den Elternverein nicht von dem notwendigen Kapitalnachweis. Ohne diesen hat es ein gemeinsamer Gutachter-Termin auf der Insel keinen Zweck. Deshalb wurde auch das Verfahren im Rahmen des Runden Tischs genauso festgelegt“.
Auffallend zurück hält sich das Land Rheinland-Pfalz. Jedenfalls sind öffentliche Stellungnahmen rar. „Honnef heute“ wollte nun von der Ministerpräsidentin Malu Dreyer wissen:
1. Als sozialdemokratische Ministerpräsidentin liegt Ihnen die Entwicklung junger Menschen und die Bildung besonders am Herzen. Was haben Sie bisher getan und was werden Sie noch tun, um den Schulerhalt zu sichern?
2. Stehen sie in Kontakten mit dem Schulbetreiber und den Eltern, um Lösungen zu finden?
3. Da es nicht nur um eine herausragende Bildungseinrichtung in RPL geht, sondern auch um die Zukunftssicherung von Kindern, Jugendlichen und des Landes: Werden Sie sich (und wenn ja wann) vor Ort mit den Betroffenen treffen/besprechen/Position beziehen?
Auf die vor einer Woche verschickten Fragen gab es bislang keine Antworten.