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Kurios: In einem leerstehenden Geschäft in der City zeigt Jan Birkenstock per Video das Potenzial der Stadt. Nun sollen Sparmaßnahmen auch die Wirtschaftsförderung treffen

Neue Fördermittel gegen City-Tristesse

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Bad Honnef – Die aktuelle Situation in der Bad Honnefer Innenstadt sieht nicht rosig aus. Viele Leerstände zeichnen ein enttäuschendes Bild einer einst florierenden City. Und es könnte noch schlimmer kommen, denn bislang ist weder ein von der Stadt, noch ein von den Einzelhandelsunternehmen entwickeltes Konzept in Sicht, das hoffen lässt, dass sich dieser Zustand bald ändern könnte. Nicht leichter dürfte der geplante Ausbau des Saynschen Hofs das Leben des Handels in der Innenstadt machen, wobei ein Startermin immer noch nicht feststeht.

Trotzdem gibt es ein bisschen Hoffnung. Denn die Landesregierung bietet einen neuen Baustein ihres Programms  „Zukunft. Innenstadt. Nordrhein-Westfalen.“ an: „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren“.

Die Kommunen sollen dabei unterstützt werden, mit nachhaltigen und zukunftsfähigen Nutzungskonzepten den Wandel im Handel positiv zu begleiten und neue Ankerpunkte in den Innenstädten zu schaffen. Dafür stehen Gelder in Höhe von 35 Millionen Euro zur Verfügung.

Mit der neuen Nordrhein-Westfalen-Initiative knüpft die Landesregierung an ihr „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren“ aus der Corona-Pandemie an, welches am 31. Dezember 2023 ausläuft, heißt es aus Düsseldorf. Die Förderbausteine, die im vorlaufenden „Sofortprogramm Innenstadt“ angeboten wurden, finden sich auch im neuen Förderprogramm wieder.

Der Programmschwerpunkt des Landesprogramms ist die Erhaltung der Stadt- und Ortszentren als Orte der Begegnung und des Austausches. Die Kommunen werden beim Umgang mit Leerständen, Handelsbrachen, Einzelhandelsgroßimmobilien oder der Schaffung von Innenstadtqualitäten unterstützt. Im Fokus stehen vor allem die Steigerung der städtebaulichen Attraktivität und der Nutzungsvielfalt, die Belebung oder die Bildung von Kooperationen und Netzwerken.

So kann beispielsweise die Anmietung von leerstehenden Ladenlokalen und deren Weitervermietung zu einer reduzierten Miete für einen Zeitraum von zwei Jahren sowie (ergänzend) die Herrichtung der Ladenlokale für die neue Nutzung gefördert werden.

Zielsetzung des Landes Nordrhein-Westfalen ist es außerdem, Städte und Gemeinden mit leerstehenden oder von potentiellem Leerstand betroffenen Einzelhandelsgroßimmobilien zu befähigen, auf Augenhöhe und mit klarer inhaltlicher Zielsetzung ihre Rolle als starke Anwälte der Innenstädte und Ortszentren wahrnehmen zu können und/oder einen Zwischenerwerb dieser Gebäude zu ermöglichen.

Weiter sollen die Kommunen in die Lage zu versetzt werden, sich insbesondere planerisch-konzeptionell für die eigene Innenstadt bzw. das jeweilige Ortszentrum aufzustellen. Dies umfasst laut Land auch eine realistische Betrachtung der jeweils in einer Stadt oder Gemeinde befindlichen Verkaufsfläche, ihrer räumlichen Verortung und der daraus abzuleitenden Konsequenzen für eine zukunftsfähige Innenstadt oder ein zukunftsfähiges Ortszentrum.

Und auch die Attraktivität und die Aufenthaltsqualitäten stehen auf der Förderagenda, ebenso Sicherheit und Sauberkeit. Für die Landesregierung ist „die Gestaltung unserer Innenstädte und Ortszentren eine Daueraufgabe. Dazu gehören beispielsweise die Schaffung von Spielangeboten für Kinder, generationengerechte Möblierungselemente wie Sitzbänke oder Stadt-Liegen sowie Stadtgrün-Elemente“.

Für eine stärkere Unterstützung der Kommunen hatte auch der Bad Honnefer Landtagsabgeordnete Jonathan Grunwald geworben. Für ihn sind die Innenstädte „das unverzichtbare Herzstück einer jeden Stadt, denn dort, wo miteinander gehandelt wird, entstehen auch immer menschliche Begegnungen, in denen sich ausgetauscht und kennengelernt wird“.

Grunwald: „Ziel ist es, die Kommunen bei den Veränderungsprozessen zu unterstützen und die Innenstadt als Ort der Begegnung zu erhalten und zu stärken.“

 

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