Da ist er wieder, dieser unsägliche Vergleich: „Nizza am Rhein“. In ihrem Konzept „Landesgartenschau 2023“ führen ihn Daniela Ratajczak und Klaus Döhl als Qualitätsmerkmal für den Standort Bad Honnef an. Erstens liegt Nizza am Mittelmeer, Bad Honnef vor dem Siebengebirge. Sogar die Gemeinsamkeit „Hafenstadt“ trifft nicht mehr zu.
Klar – die Synonomie war vielleicht bis einige Jahre nach dem Krieg marketingtechnisch noch von Erfolg gekrönt – mittlerweile ist Bad Honnef viermal Fußballweltmeister und Nizza ist 2013 zur Sicherheitszone mit höchster Priorität erklärt worden. Allenfalls eine gemeinsame gewisse Minderheiten-Dekadenz würde also noch dazu berechtigen, Rhein und Côte d’Azur schwärmend zu verquicken.
Nein, mit der Chance Landesgartenschau-Stadt zu werden, tun sich richtig tolle Perspektiven auf – wie die Bildung einer Marke: Weintor des Westens, Bad Honnef – die Schöne, Siebenglücksstadt … Nizza am Rhein?
Herr Döhl, möchten Sie der Röttgen vom Berg sein, nur weil sie beide annähernd ähnliche Brillen tragen?
Also schnell streichen, damit erst gar nicht der Eindruck entsteht, Bad Honnef sei nicht selbstbewusst genug für eine einzigartige LaGa.