Bad Honnef | Seit Wochen wird das Parkraumbewirtschaftungskonzept heiß diskutiert. Trotz der Verabschiedung im Rat brodelt es hinter den Kulissen. Vor allem, weil unter dem jahrelangen Missmanagement nun besonders die Bürger leiden sollen. Dabei ist oberstes Ziel eines Parkraumbewirtschaftungskonzeptes, Vorteile für die Anwohner der Straßenzüge zu schaffen, in denen City-Bummler Parkraum nutzen. Klingt logisch: Schließlich haben die Anwohner ihn ja auch finanziert. In Bad Honnef werden sie denoch vertrieben.
Bedenklich: Sowohl Bürgermeister Otto Neuhoff als auch Politiker, die für das Parkraumbewirtschaftungskonzept gestimmt haben, betonen immer wieder, die neuen Parkregelungen in der Innenstadt seien den Geschäften geschuldet. Nur: Die wollen weder Parkscheinautomaten noch, dass die Bürger nicht mehr vor ihrer Haustüre parken dürfen. So forderte Georg Zumsande, Chef der Innenstadtgemeinschaft Centrum e.V. erst kürzlich ein Parkraumkonzept, das den Geschäften auch wirklich nützt. Und das könnten nur ausgewiesene Parkflächen wie der Luisenparkplatz und ein neues Parkhaus am Rhein sein. Außerdem müsse dringend eine Lösung für die Hauptstraße gefunden werden, in der zwischen Bahnhofstraße und Sparkasse noch nicht einmal mehr Anlieferer eine reguläre Parkmöglichkeit hätten. Betroffene weisen darauf hin, dass sie sogar Bußgelder bezahlen müssen, wenn sie die Geschäfte beliefern.
Wie unnütz das Parkraumbewirtschaftungskonzept für die Innenstadt ist, beweist die Belegung des Parkplatzes an der Luisenstraße. In der Woche wird er hauptsächlich von Dauerparkern belegt, am Wochenende und in der Woche nach Feierabend ist dort gähnende Leere. Das Foto entstand am heutigen Samstag zur besten Shopping-Zeit um 11.30 Uhr. Das neue Parkraumbewirtschaftungskonzept sieht allerdings vor, dass auch Anwohner der Zone A werktags erst nach 19 Uhr und samstags nach 14 Uhr kostenlos in ihrer Wohnstraße parken dürfen.
Der Einzelhandel fordert, die Stadt solle den Vertrag mit dem jetzigen Betreiber des Luisenparkplatzes auslaufen lassen, das Parkareal weiterentwickeln und selbst betreiben, um flexibler auf die innerstädtischen Bedürfnisse reagieren zu können. Der Pachtvertrag soll aber vor kurzem erst verlängert worden sein.