Bonn/Rhein-Sieg-Kreis | Seit Wochen sind laut Verdi Jugend in ganz Bonn Sticker der rechtsradikalen Identitären Bewegung zu sehen. Die Gwerkschaftsjugend und die Bonner Jugendbewegung wollen heute Abend um 18.30 Uhr in einem öffentlichen Vortrag im DGB Haus Bonn (Endenicher Str.127) über die Hintergründe informieren. „Gestern Abend tauchten direkt vor dem DGB Haus mehrere Sticker und Plakate der Identitären auf“, so die Organisatoren.
Auf einer der Plakate stehe ,,Heimat, Freiheit, Tradition!“, laut Verdi Jugend seien die Urheber Rassisten. Bereits an Rosenmontag hätten sie in der Bonner Innenstadt CS-Gas-Dosen an Frauen verteilt und auf Facebook geschrieben, dass sexuelle Gewalt ,,,allein durch den kulturell-ethnischen Hintergrund der Täter erklärt werden“. Bei ihrem heutigen Vortrag wollen die Jugendlichen näher erläutern, wie rassistisch diese Bewegung ist.
Die Plakataktion am Abend vor dem Vortrag werten die Verdi Jugend und die Bonner Jugendbewegung als eine provokative Drohung. In Lübeck habe ein Identitärer am 17.02.2017 einen Antifaschisten mit einem Messer angegriffen. Zwei Wochen zuvor sei in Wien mit einer Schreckschusspistole auf einen Antifaschisten geschossen worden. Täter soll laut Verdi ebenfalls ein Identitärer gewesen sein. Dies zeige das gewaltsame Ausmaß der Rechtsradikalen.
Weiterhin vermutet die Verdi Jugend zwischen den Identitären und der Jungen Alternativen, der Jugendgruppe der AfD, Überschneidungen. Auch die Alte Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn sympathisiere mit diesen beiden Gruppen. Die Burschenschaft sei bekannt dafür, dass sie einen Ariernachweis für alle Burschenschaften innerhalb des Burschenschafts-Dachverband DB fordere.
Aufgrund der Verbindungen und der Vorkommnisse sei ein möglicher Angriff auf den Vortrag der Jugendlichen nicht auszuschließen, teilt die Verdi Jugend mit. Sollten Rassisten zu der Veranstaltung kommen, würden sie weggeschickt, heißt es in einer Pressemeldung.
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