Bad Honnef – Eltern und Träger der Kindertagesstätte (Kita) Unterm Regenbogen in Selhof standen im vergangenen Sommer vor einer unerwarteten Herausforderung. Aufgrund gravierender baulicher Mängel musste kurzfristig ein Betretungsverbot für das Gebäude ausgesprochen werden. Diese Nachricht traf die Eltern und Kinder hart, da sie sich von einem auf den anderen Tag mit einer unvorhergesehenen Betreuungssituation konfrontiert sahen. Die betroffenen Familien mussten umgehend alternative Lösungen für die Betreuung ihrer Kinder finden, was mit erheblichem organisatorischem Aufwand verbunden war.
Übergangslösung für die Betreuung
Um den Kindern weiterhin eine Betreuung zu ermöglichen, wurde eine Lösung mit drei Interimsstandorten eingerichtet. Zwar bedeutete dies eine logistische Umstellung für viele Familien, jedoch konnte so sichergestellt werden, dass die Kinder weiterhin betreut werden. Die Stadt sagte für die Sanierung des Kita-Gebäudes finanzielle Unterstützung in Höhe von 500.000 Euro zu. Damit werden die notwendigen Maßnahmen zur Wiederherstellung eines sicheren und kindgerechten Umfelds finanziert.
Eine zusätzliche Entlastung für die betroffenen Familien stellte der Beschluss des zuständigen Ausschusses dar, für den Zeitraum der Interimslösung anteilig auf Elternbeiträge zu verzichten. Dies gilt für den Zeitraum von Oktober 2024 bis Juli 2025. Die Höhe der Reduzierung orientiert sich dabei an der bestehenden Deckungslücke des Interimsbetriebs und wird anhand der jeweiligen Buchungszeiten der betroffenen Familien berechnet. Die Rückkehr zum regulären Betrieb der Kita ist für den 1. August 2025 vorgesehen.
Fortschritt der Sanierungsarbeiten
Erfreuliche Nachrichten gibt es zur Sanierung des Gebäudes. Markus Jeß, Geschäftsführer der DIACOR GmbH, teilte mit, dass die Arbeiten „voll und ganz im Zeitplan“ seien. Laut seiner Aussage gebe es keine Verzögerungen gegenüber der ursprünglichen Planung oder den Ankündigungen des Trägers. Sollte dies so bleiben, kann die Kita wie geplant im Sommer wieder in den Regelbetrieb übergehen.
Auch der Interimsbetrieb läuft laut Jeß unter den gegebenen Umständen „hervorragend“. Die Fachaufsicht und die Fachberatung hätten mehrfach die herausragende Arbeit des Kita-Teams gelobt. Das engagierte Personal sorgt mit viel Einsatz dafür, dass der Alltag für die Kinder so angenehm und strukturiert wie möglich bleibt, trotz der vorübergehenden Veränderungen.
Eltern halten an der Kita fest
Eine Sorge, die zu Beginn der Umstellung im Raum stand, war die mögliche Abmeldung von Kindern durch besorgte Eltern. Die Befürchtung, dass Familien die Kita aufgrund der temporären Einschränkungen verlassen könnten oder Neuanmeldungen ausbleiben würden, bewahrheitete sich jedoch nicht. Sämtliche Kita-Plätze seien belegt, es gebe keine freien Kapazitäten, so Markus Jeß.
Leider geht aus diesem Artikel die Sicht der Eltern und Kinder nicht ansatzweise hervor. Die Interimslösung stellt bei Weitem keine nur logistische Herausforderung dar. Sie führt dazu, dass die Kinder nur im Wochenwechsel Anspruch auf eine Betreuung haben. Die Familien können nichtmals die Hälfte der vertraglich vereinbarten Stunden in Anspruch nehmen. Das stellt Familien vor ein ganz anderes Problem. Hier standen teilweise berufliche Existenzen vor dem Aus – in einer Zeit des Fachkräftemangels. Schlimmer ist es aber für die Kinder. Gerade für die Kleinen ist es nach jeder Pause wieder eine neue Eingewöhnung. Routine, die so wichtig ist, geht verloren.
In dieser Situation von „hervorragend“ zu sprechen, ist für die Familien ein Schlag ins Gesicht. Hier gibt es Eltern, die sich kaum noch sehen, weil sie im Wechsel ihre Kinder betreuen und die Arbeit bewältigen. Dass es nicht zu massenhaften Kündigungen der Kita-Verträge kam, liegt vielfach nicht an der Zufriedenheit der Eltern, sondern an deren Verzweiflung, denn die Stadt bietet schlichtweg kein alternatives Betreuungsangebot.
Das kann gar nicht sein. Die Parteien überschlagen sich hier ja geradezu mit Lobhudeleien für den künftigen Ex-Bürgermeister. (Ironie off)
Das an zwei von 5 Tagen gar keine Betreuung statt findet und im wöchentlichen Wechsel an einem von 5 Tagen die Betreuungszeit ausfällt und jeweils eine Stunde pro Tag verkürzt betreut wird, ist hier keine Rede wert.
Schade, dass nur aus der Sicht des Trägers geschrieben wird und legedlich die letzte Mail wieder gegeben wird, die wir Eltern erhalten haben. Die Updates zur Sanierung sind dem Elternrat zu verdanken, der auch in dieser Zeit hervorragend Unterstützung anbietet, sowie der Förderverein, der viele Spendengelder zusammengetragen hat. Alle ziehen an einem Strang!