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Natur und Schönheit im Park Reitersdorf

Schöner leben: Bad Honnef ist weiterhin „Erholungsort“

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Bad Honnef – Bad Honnef ist weiterhin „Erholungsort“. Alles andere wäre bei der Lage zwischen Rhein und Siebengebirge schlecht. In einem sogenannten Reprädikatisierungsprozess hat die Bezirksregierung Köln anhand eines Kriterienkatalogs die Angebote für Freizeit und Erholung im Stadtgebiet untersucht. Das teilt heute die Stadt mit. Maßgeblich für die Untersuchung sind die Qualitätsstandards des Deutschen Heilbäderverbandes e.V. Auch fand ein Ortstermin zur Überprüfung der Angebote statt.

Die schöne Landschaft und das wohltuende Klima reichten nicht, um das Prädikat „Erholungsort“ zu erhalten, erklärte Bürgermeister Otto Neuhoff: Es sei das „Gesamtpaket an touristischen, kulturellen und gastronomischen Angeboten“, das die Bezirksregierung überzeugt hätte. Dazu zählte beispielsweise auch die Attraktivität der Stadtinformation am Rathaus, die ihre digitalen Angebote in den vergangenen Jahren immer weiter ausgebaut habe. Sowohl  analoge als auch digitale Stadtrundgänge seien etabliert worden, sie gäben den Touristinnen und Touristen „moderne, ansprechende und gut erklärende Flyer an die Hand, um die Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten selbst erkunden zu können“. Für die Stadt sei die Digitalisierung der Angebote ein Meilenstein in der Tourismusförderung. Sie helfe dabei, Angebote sowohl sichtbarer als auch einem größeren Publikum bekannter zu machen, erläutert Wirtschaftsförderin Johanna Liel.

Digitalisierung ist das eine, das Erholungsangebot das Entscheidende. Und hier bietet Bad Honnef allein mit der Insel ein Pfund. Viele Millionen flossen in den letzten Jahren in die Aufhübschung der Perle. Aber auch der Park Reitersdorf und das Leben mit all seinen Facetten und die Gestaltungskunst in den Veedeln wie Rhöndorf, Rommersdorf-Bondorf, Selhof und Aegidienberg mit seinen Ortsteilen sind Bestandteil des touristischen Angebots der Stadt. Und die Ehrenamtlichen. Denn in den Ortsteilen kümmern sich Mitglieder der Orts- und Bürgervereine und private Initiatoren mit hohem Einsatz um die Attraktivität ihrer Heimat. Sogar die Stadtinformation gäbe es vermutlich nicht, wenn dort nicht Ehrenamtliche tätig wären.

Die SPD Bad Honnef sieht übrigens in Sachen Tourismus Handlungsbedarf. Eine ernsthafte Förderung des Tourismus, „der ehemals ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Stadt gewesen sei“, können sie nicht erkenn. Sie arbeitet zurzeit an einem eigenen Konzept.

 

Allgemeine Anforderungen an die Infrastruktur in Kurorten und Erholungsorten

Der Kurbetrieb muss für das Wirtschaftsleben des Kurortes, bzw. der Erholungstourismus für den Erholungsort von Bedeutung sein. Kureinrichtungen und Fremdenverkehrseinrichtungen aller Art, eine aufgelockerte Bebauung, eingebettet in gärtnerische und natürliche Bepflanzung, sollen das Ortsbild und besonders das Erscheinungsbild des Kurgebietes prägen (Kurortcharakter).

Das Kurgebiet umfasst in der Regel jene Teile des Ortes bzw. des Ortsteils, in denen sich die Kurpatienten oder Gäste wegen der dort vorhandenen Kureinrichtungen, Unterhaltungsmöglichkeiten sowie der Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe vorrangig aufhalten.

Regelmäßig soll ein gartenarchitektonisch gestalteter und gärtnerisch bewirtschafteter Park soll als Zone der Ruhe, der Kommunikation und mit Veranstaltungen zur Unterhaltung einen Anziehungspunkt des Kurortes bilden (Kurpark ansonsten eine vergleichbare Anlage mit derselben, vollständigen Funktionalität). In Luftkurorten und Erholungsorten sollte eine parkähnliche Ruhesphäre vorhanden sein.

Der Kurortcharakter ist durch entsprechende Raumordnungs- und Bauleitplanung sicherzustellen; insbesondere sind dabei gesundheitsstörende Emissionen durch Verkehrsmittel und gewerbliche Betriebe zu verhindern. Kulturelle Veranstaltungen, Kurmusik sowie die Förderung von Angeboten zu verschiedenen sportlichen und sonstigen gesundheitsdienlichen Aktivitäten verstärken den Kurortcharakter. Das allgemeine sozialpolitische Ziel, die individuelle gesundheitliche Prävention im Rahmen eigenverantwortlicher Aktivitäten, wie Sport, Fitness oder Wellness zu betreiben, soll von allen Heilbädern und Kurorten als hierfür besonders geeigneten Gesundheitszentren unterstützt und gefördert werden. Gelegenheiten zum Schwimmen in Frei- und Hallenbädern, Tennisplätze und weitere Sportanlagen sollen allen Gästen im Kurort zugänglich sein.

Mit Lärm verbundene Veranstaltungen sind dem Ruhebedürfnis der Gäste unterzuordnen. Die Gemeinden sowie die Kureinrichtungen müssen mindestens die gesetzlichen seuchen-, hygiene- und umweltrechtlichen Anforderungen erfüllen. Einwandfreie Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung sowie die ordnungsgemäße Abfallbeseitigung sind Grundvoraussetzungen. Über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinausgehende spezielle Auflagen aufgrund dieser Begriffsbestimmungen haben Vorrang vor den allgemeinen gesetzlichen Vorschriften.

Das Leistungsangebot der Heilbäder und Kurorte ist in der Regel durch ein differenziertes System kurortmedizinischer Versorgungsstrukturen gekennzeichnet, die sowohl ambulante als auch stationäre Behandlungsverfahren – in Vorsorgekur-, Rehabilitations- bzw. Spezialkliniken – sowie Anschlussheilbehandlungen umfassen können. Während stationäre Kurmaßnahmen in weitgehender Verantwortung der Träger der Einrichtungen durchgeführt werden, haben für die Durchführung ambulanter Kuren die kurörtlichen Verwaltungen selbst oder in Kooperation mit geeigneten weiteren Leistungserbringern die strukturellen Voraussetzungen sicherzustellen.

2 Kommentare

  1. Der ganze Artikel ist Abwasser-Entsorgung als Handlungsbedarf trotz Jubel-Kooperation im differenzierten System mit Versorgungs-Strukturen und Anschlussheilbehandlung. Herr Löf, schauen sie sich das mal etwas genauer an. Passt das nicht ganz wunderbar in Ihre Matrix? – Wie? Das wollen Sie auch nicht???

  2. Martin Maus: Richtige Versorgungsstrukturen hat man wohl vergessen bei der Beurteilung als Kurort. Auch diese gehören zu einem Ort wie Bad Honnef! Ein Lebensmittelgeschäft im Mittelpunkt der Stadt fehlt genauso- wie ein Baumarkt.

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