Rhein-Sieg-Kreis – Am Freitag, 10.04.2020, mussten 41 positiv auf SARS CoV2 getestete Bewohnerinnen und Bewohner der Senioreneinrichtung Sankt Monika der Caritas-Betriebsführungs- und Trägergesellschaft (CBT) aus Sankt Augustin in verschiedene Krankenhäuser in der Region verbracht werden, da die Pflege seitens des Trägers nicht mehr sichergestellt werden konnte. Bereits in der Nacht zum 10.04.2020 waren Rettungskräfte eingesetzt worden, um den Betrieb der Einrichtung sicher zu stellen.
Heute verschickte der Kreis eine Pressemeldung, in der er noch einmal den Sachstand dokumentiert:
Am Abend des 31.03.2020 erhielt das Gesundheitsamt des Rhein-Sieg-Kreises die Meldung der ersten positiv auf SARS-CoV2 getesteten Bewohnerin der Senioreneinrichtung – die Mitteilung erfolgte direkt durch das Labor. Umgehend hat das Gesundheitsamt am nächsten Morgen mit der Heimleitung Kontakt aufgenommen und die notwendigen Schritte eingeleitet. So mussten die Kontaktpersonen unter dem Pflegepersonal und den Mitbewohnern ermittelt werden, für die entsprechend der Empfehlungen des Robert Koch-Instituts eine möglichst rasche Testung auf das Virus erforderlich war.
Am 2.4.2020 ist in der Einrichtung eine umfangreiche Testung des Personals und der Bewohnerinnen und Bewohner durchgeführt worden.
Am 7.4.2020 erhielt der Rhein-Sieg-Kreis eine Information seitens der Personalstelle des Konzerns aus Köln, dass im Altenheim Sankt Monika ein relevanter Personalmangel festzustellen sei, die jedoch nicht damit einherging, dass der Betrieb nicht mehr aufrecht erhalten werden könne. Dieser Information ist das Gesundheitsamt des Rhein-Sieg-Kreises unverzüglich nachgegangen und hat mit dem Heim Kontakt aufgenommen. Von dort wurde bestätigt, dass es einen Personalmangel gebe, die Situation jedoch nicht kritisch sei und der Betrieb fortgeführt werden könne.
Am 8.4.2020 ist dann nochmals eine umfangreiche Testung von Bewohnerinnen und Bewohnern und Personal durchgeführt worden. Zum einen sollten diejenigen getestet werden, die bei der ersten Testung am 2.4.2020 nicht vor Ort waren, zum anderen wurden diejenigen getestet, deren Ergebnis zunächst negativ war.
Am 9.4.2020 wurde erstmalig seitens der Heimleitung eröffnet, dass der Betrieb nicht mit eigenen Kräften sicher gestellt werden könnte, wobei noch bis zum Mittag des 9.4.2020 versichert wurde, dass die Nachtschicht unproblematisch sei.
Im Laufe des Nachmittags erhielt die Leitung dann jedoch vermehrt Informationen, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter per Ordnungsverfügung als Kontaktperson 1 in die 14-tägige häusliche Absonderung verwiesen wurde, so dass die erstellten Dienstpläne nicht mehr aufrecht zu halten waren.
In intensiven Gesprächen mit der CBT Konzernleitung versuchten der Krisenstab des Rhein-Sieg-Kreises und der Stab für außergewöhnliche Ereignisse der Stadt Sankt Augustin darauf hinzuwirken, den Pflegebetrieb durch Personalkompensation konzernintern auszugleichen. Da diese Gespräche jedoch nicht zum Erfolg führten, wurde die Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner durch Rettungskräfte sichergestellt – zusätzlich waren noch zwei examinierte Fachkräfte vor Ort.
Der Rhein-Sieg-Kreis hat die Maßnahmen rund um das Altenheim Sankt Monika von Beginn an konsequent begleitet sowohl in Bezug auf die medizinische als auch die heimaufsichtliche Seite. In enger Abstimmung mit der Stadt Sankt Augustin und dem Träger sind alle möglichen Maßnahmen besprochen und verhandelt worden. Letztlich war das oben beschriebene Verfahren das zum damaligen Zeitpunkt einzig mögliche.
Dieses Vorgehen erfolgte im Benehmen mit der Bezirksregierung Köln, die laufend über die Entwicklungen in der Einrichtung informiert wurde.