Bad Honnef-Aegidienberg – Seit dem 23.09.2019 gibt es in der Denkmalliste der Stadt Bad Honnef einen neuen Eintrag: Das „Separatisten-Abwehr“-Denkmal in Bad Honnef-Aegidienberg an der Gabelung Aegidienberger Straße/Höveler Straße wurde aufgenommen. Es stammt aus dem Jahr 1935 und erinnert an die Separatisten-Kämpfe, die 1923 auch Aegidienberg erreicht hatten.
Das Denkmal besteht aus einem größeren Natursteinblock auf einem Bruchsteinmauersockel aus Basaltbruchstücken. Zwei Tafeln mit Inschriften sind angebracht, eine weitere Tafel zeigt die bei den Tumulten getöteten Dorfbewohner und eine andere Tafel die Geiseln.
Der Aegidienberger Bürger- und Ortsverein hatte den Anstoß gegeben. Die Vorsitzende Helga Bosbach-Feinhals und Werner Seifert, Vorsitzender des Bezirksausschusses für den Stadtbezirk Bad Honnef-Aegidienberg, nahmen Kontakt zur Unteren Denkmalbehörde auf und erreichten letztlich, dass der Eintrag in die Denkmalliste erfolgte.
Der Höveler Bürger Erich Tendler pflegt das Denkmal und sein Umfeld und lieferte Hintergrundinformationen. Luis Kohl, betraut bei der Stadt Bad Honnef für die Belange der Unteren Denkmalbehörde, prüfte daraufhin nach Paragraph 2 Denkmalschutzgesetz NRW das Anliegen mit dem Ergebnis, dass an der Erhaltung und Nutzung ein öffentliches Interesse besteht und das Monument bedeutend für die Geschichte des Menschen ist.
In der Begründung heißt es: Das Denkmal ist bedeutend für die Geschichte, da es einen besonderen Aussagewert für die politischen Verhältnisse und Geschehensabläufe in den Separatistenkämpfen des Rheinlandes nach dem Ersten Weltkrieg besitzt. Volkskundliche und wissenschaftliche Gründe sprechen für die Erhaltung des Denkmals.
Das „Separatisten-Abwehr“-Denkmal, das am 24.09.1935 eingeweiht wurde, erinnert an die Opfer während der Separatisten-Kämpfe im Rheinland zu Beginn der 1920er-Jahre. In Himberg und Aegidienberg gab es gewaltsame Zusammenstöße zwischen bewaffneten Bevölkerungsteilen und Milizen der Separatisten. Die Auseinandersetzungen zogen sich über drei Tage vom 13. bis 16. November 1923 hin und forderten mehrere Tote und Verletzte auf beiden Seiten. Einer örtlichen Bürgerwehr gelang es, bewaffnete Milizen der „Rheinischen Republik“ zu vertreiben und Versuche der Wiedereroberung zurückzuschlagen. Schließlich griffen Verbände der französischen Besatzungsarmee ein, um die öffentliche Ordnung wiederherzustellen. Anlässlich des 12. Jahrestages der „Schlacht am Aegidienberg“ wurde im Ort Hövel ein Gedenkstein zur Erinnerung an das Schicksal der Getöteten und Geiseln errichtet.
Die Erinnerung an die schreckensreichen Tage ist in der Aegidienberger Bevölkerung nachhaltig. Die Ereignisse und Geschichten werden in den Familien von Generation zu Generation weitergeben. Die Theodor-Weinz-Schule trägt den Namen eines Opfers der Auseinandersetzungen. Straßenamen im Stadtteil Aegidienberg erinnern an weitere Opfer und Geiseln.
Die vollständige Liste der Denkmäler in der Stadt Bad Honnef.