Wieder einmal muss ich lesen, wie durch plumpen Sexismus Männer in ihrer Ganzheit diffamiert werden. Mit großer Überschrift „Jetzt nehmen die Frauen es in die Hand“ gründet sich ein reiner Unternehmerinnenverein für die Innenstadtbelebung von Bad Honnef. Der grundsätzlich lobenswerte Ansatz zur Belebung der Honnefer Innenstadt wird jedoch (passend zum Weltfrauentag) durch diese Überschrift in einen rückwärtsgewandten feministischen Sumpf gezogen. Die Überschrift suggeriert im Umkehrschluss nämlich, dass Männer für die schlechte Entwicklung der Innenstadt von Bad Honnef verantwortlich gemacht werden. Doch schauen wir uns einmal die Fakten an. Verantwortlich für die Wirtschaftsförderung in Bad Honnef ist Frau Johanna Liel (dem Namen nach eine Frau). Wenn Frauen (nach der Logik des neu gegründeten „Frauen Stammtisch Innenstadt“) doch offenbar Wirtschaftsentwicklung besser können, warum funktioniert dies dann nicht in der Honnefer Innenstadt?
Der Grund dafür liegt in der einfachen Wahrheit begründet, dass es nicht am Geschlecht, sondern der Kompetenz einer Person liegt. Und selbst, wenn die Kompetenz vorhanden ist (was ich bei Frau Liel vermute), kann diese nicht zaubern. Der Online Handel, die aktuelle Wirtschaftskrise und auch das veränderte Kaufverhalten tragen zum Niedergang der Innenstädte in Deutschland insgesamt bei. Die Stadtentwickler predigen seit Jahrzehnten, dass der klassische Einzelhandel in den Innenstädten nicht mehr zu halten ist. Es fehlen zudem Kleinunternehmer, die sich trauen mit neuen innovativen Geschäftsideen die Innenstadt zu beleben. All dies liegt nicht in der Macht eines Wirtschaftsförderers (egal ob männlich oder weiblich). Die Aussage „Jetzt nehmen die Frauen es in die Hand“ vom Frauen Stammtisch Innenstadt ist meines Erachtens daher sexistisch und diskrimierend gegenüber Männern. Die Initiative zur Belebung der Innenstadt unter diesem Motto spaltet daher mehr als gemeinsam am Wohle der Stadt Bad Honnef zu arbeiten.
Thomas Napp, Rheinbreitbach