Bad Honnef | „Die SPD will schnelles Internet (50 mBit/s) in allen Bad Honnefer Ortsteilen“. Das sagte SPD-Chef Guido Leiwig im Anschluss an eine Diskussion zum Breitbandausbau, zu dem der Ortsverein am 2.6.2015 Bürger und Experten eingeladen hatte.
Zu den Rednern zählte der Bundestagsabgeordnete Sebastian Hartmann, Thomas Braune vom Breitbandbüro Deutschland und der technische Vorstand der Bad Honnef AG, Jens Nehl,
Um auch zukünftig attraktive Wohn- und Gewerbegebiete im Tal- und Bergbereich zu haben, werde es höchste Zeit, „dass wir gemeinsam mit der Stadtverwaltung alle Möglichkeiten ausschöpfen“, so Leiwig. Thomas Braune hatte zuvor ausführlich dargestellt, welche Fördermöglichkeiten beim Netzausbau seitens des Landes und des Bundes bestehen. Nun sei es an der Stadt, entsprechende Anträge zu stellen, um für finanzielle Unterstützung zu sorgen, betonte der SPD-Chef.
Seitens der BHAG wurde umfangreiche Unterstützung zugesagt, denn der regionale Energieversorger habe selbst bereits vor einiger Zeit entsprechende Machbarkeitsstudien durchgeführt, um die Wirtschaftlichkeit des Ausbaus insbesondere in Aegidienberg zu untersuchen. Dies sei zum damaligen Zeitpunkt jedoch noch nicht wirtschaftlich gewesen. Jens Nehl: „Schnelles Internet heißt für uns höherer Energieverbrauch, deshalb haben wir auch hohes Eigeninteresse. Allerdings muss sich der Ausbau rechnen, die Versorger sind deshalb auf kommunales Engagement angewiesen und die Bereitschaft der Bürger mitzumachen.“
Die anwesenden Bürger aus Orscheid und Wülscheid appellierten an die anwesenden Vertreter aus der Politik, sich dringend an die Verwaltung zu wenden. „Unsere bereits vor einigen Jahren gesammelten 600 Unterschriften für den Breitbandausbau haben bisher nicht gefruchtet. Dies ist eine Aufgabe der kommunalen Wirtschaftsförderung, diese muss in der Stadt wieder etabliert werden. Wir müssen aber auch an unsere Heranwachsenden denken, diese müssen immer stärker in der Ausbildung bei der Digitalisierung von Prozessen mithalten können“, so ein verärgerter Vertreter der Dorfgemeinschaft Wülscheid.
Wally Feiden, ehemalige Bürgermeisterin, die die Veranstaltung moderierte, fasste schließlich die Diskussion zusammen: „Die Stadt hat gute Voraussetzungen durch den hier ansässigen Energieversorger BHAG, der an vielen Stellen bereits technische Voraussetzungen für den flächendeckenden Breitbandausbau geschaffen hat. Nun ist die Stadtverwaltung in der Pflicht, Fördermittel zu akquirieren, um so schnell als möglich allen Bürgern und Unternehmen die bestmögliche Kommunikation zur Verfügung zu stellen. Denn dies gehört schließlich zur Daseinsvorsorge.“