Rhein-Sieg-Kreis | Am 01. Juni stellte die SPD-Kreistagsfraktion eine Anfrage zur Überprüfung der Zuverlässigkeit von Unternehmen mit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie Nachunternehmen bei der Vergabe öffentlicher Aufträge. Der Antwort der Verwaltung entnahmen die Sozialdemokraten, dass der Rhein-Sieg-Kreis in den letzten fünf Jahren keine einzige Kontrolle durchgeführt habe. Der Zoll sei lediglich zweimal aktiv geworden.
Betroffen über die Aussage zeigten sich der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Dietmar Tendler, und der SPD-Fraktionsgeschäftsführer Folke große Deters: „Die Kreisverwaltung vergibt in großer Zahl Bauaufträge. Kontrollen vor Ort, ob der Mindestlohn bezahlt wird oder die Arbeiten mithilfe von Schwarzarbeitern verrichtet werden, finden nicht statt. Das ist erschreckend!“, stellt Dietmar Tender fest.
Es sei richtig, dass der Rhein-Sieg-Kreis seinen Auftragnehmern mit einem gewissen Grundvertrauen begegne, allerdings sei es äußerst naiv, überhaupt keine Kontrollen durchzuführen, da schwarze Schafe auf diese Weise freie Hand hätten. Es müsse zumindest stichprobenartig kontrolliert werden, ob beispielsweise der Mindestlohn gezahlt werde, Schwarzarbeiter eingesetzt oder Pausenzeiten eingehalten würden, fordert große Deters.