Bad Honnef – Mit der Kampagne „Stadt.Glanz – Gemeinsam für eine saubere City“, die noch vor der Wahl im September gestartet wurde, will die Stadt Bad Honnef ein sichtbares Zeichen für mehr Aufenthaltsqualität im Zentrum setzen. Schon im Sommer sorgte die Stadtverwaltung mit mobilen Sitzbänken, begrünten Kübeln und bunten Schirmen in der Kirchstraße sowie einem Foto-Spot am Kirchplatz für erste Impulse zur Aufwertung der Innenstadt.
Kampagne stößt auf positive Resonanz – Slogan sorgt für Diskussionen
Während die Kampagne laut Stadtverwaltung überwiegend positive Rückmeldungen erhält, sorgte der Slogan „Jedes Müllopfer ist eines zu viel“ in den sozialen Medien für Kritik. Ein Kommentator bezeichnete die Formulierung als „bedenklich“. Der Begriff „Opfer“ werde üblicherweise mit schweren Schicksalen in Verbindung gebracht – etwa Krieg, Terror, Naturkatastrophen oder Gewaltverbrechen. Ein weggeworfener Kaffeebecher in diesen Kontext zu rücken, wirke daher unsensibel.
Zudem wurde darauf hingewiesen, dass der Satz „Jedes Opfer ist eines zu viel“ häufig in gesellschaftlich und politisch stark belasteten Kontexten verwendet wird, etwa in Kampagnen gegen häusliche Gewalt oder am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen.
Die Stadtverwaltung teilt mit, dass ihr diese vereinzelten kritischen Stimmen bekannt seien. Man nehme die Anmerkungen ernst und bewerte sie „im Gesamtkontext“. Weitere Beschwerden lägen nicht vor. Entscheidend sei, ob die Kampagne ihre Ziele erreiche – aus Sicht der Stadt sei dies „eindeutig der Fall“.
Zwischenbilanz: Bürgerbeteiligung und erste Erfolge
Bislang wurden im Rahmen der Aktionen zwölf Besen sowie fünf „Spots“ vergeben. Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung seien überwiegend positiv, berichtet die Stadt. Bürgerinnen und Bürger hätten telefonisch und per E-Mail mitgeteilt, dass sie Projekt und Kampagne als motivierend empfänden.
Der damalige Bürgermeister Otto Neuhoff betonte zu Beginn der Kampagne, man wolle, „dass die Innenstadt auch während der bevorstehenden Bauphase lebendig bleibt“. Am 8. Oktober fand der Spatenstich für das Projekt „Piazza Verde Prima“ statt, das in Kombination mit dem Postneubau am Saynschen Hof das Potenzial habe, „die Innenstadt zu einer neuen Blüte zu bringen“, so Neuhoff.
Mit dem Ausheben der Baugrube konnte indes noch nicht begonnen werden, da laut Bauträger Soif Consulting immer noch keine Baugenehmigung vorliege. Vor kurzem habe ein Gespräch mit dem neuen Bürgermeister, Philipp Herzog, stattgefunden, der sich darum kümmern wolle, dass die Genehmigung bald erteilt wird, so Vanessa Ohlmeier von Soif.
Maßnahmen und Angebote für mehr Sauberkeit
Zur Unterstützung der Sauberkeitsinitiative setzt die Stadt seit dem Frühjahr eine neue Kehrmaschine ein, für deren Betrieb eine zusätzliche Stelle im Bau- und Betriebshof geschaffen wurde. Zudem ruft der monatlich stattfindende Cleanup-Day zum gemeinsamen Aufräumen auf; hierfür stellt die Stadt 25 Besen mit dem Aufdruck „kehrmunity“ bereit.
Um für das Thema Sauberkeit zu sensibilisieren, hängen in der Stadt regelmäßig Plakate mit dem Slogan „Jedes Abfallopfer ist eines zu viel“. Darüber hinaus können Bürgerinnen und Bürger im Rahmen der Aktion „Adopt-a-spot“ Sitzbänke oder Pflanzkübel „adoptieren“. Ein QR-Code auf den Pflanzsteckern führt zu einer Übersicht der verfügbaren Orte. Alle Aktionen werden in einem Flyer zusammengefasst, der öffentlich ausliegt.
Finanzierung und Ausblick
Für die auf zwei Jahre angelegte Kampagne stehen 15.000 Euro aus städtischen Mitteln bereit. Sie fließen in Werbematerialien sowie begleitende Aktionen. Die Stadt zeigt sich zuversichtlich, dass die Initiative nicht nur die Sauberkeit, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl in Bad Honnef nachhaltig stärken wird.






