Bad Honnef – Als „schmerzlich“ empfindet Bürgermeister Otto Neuhoff die Entscheidung der IU, den Standort Bad Honnef zu verlassen. Der Lehrbetrieb wird an den neuen Campus in Bonn verlegt, 2028 wird der Standort Bad Honnef dann ganz aufgegeben. Das gab das Management gestern bekannt.
Neuhoff beklagt, dass mit der Stadt vorher keine Gespräche geführt worden seien, insbesondere auch, weil in die IU in erheblichem Umfang öffentliche Mittel und Unterstützung geflossen seien. Nun wolle die Stadt ausloten, welchen Einfluss sie noch auf die Entscheidung nehmen könne oder auch auf eine Nachnutzung. Neuhoff hätte sich bereits persönlich mit dem Eigentümer kurzgeschlossen, um über das weitere Vorgehen zu sprechen.
Die Stadt Bad Honnef will nun aktiv Gespräche mit den Beteiligten aufnehmen, die Ergebnisse der Gespräche auswerten, um standortgerechte Optionen für die Nachnutzung zu ermitteln und sich so in den Findungsprozess einzubringen. Im Vordergrund sollen dabei Nutzungen im Bereich Bildungs, Tagung und Gesundheit stehen.
Auch für Landrat Sebastian Schuster ist der Weggang der IU ein „herber Verlust“ für Stadt und Kreis“. Mit ihren rund 700 Studierenden sei die IU ein fester Bestandteil der Wissens- und Forschungslandschaft Rhein-Sieg, finanziert mit öffentlichen Fördermitteln aus dem Bonn/Berlin-Ausgleich. Schuster und Wirtschaftsförderin Regina Rosenstock hoffen, dass die IU, hinter der laut GA eine britische Investorengruppe steht, ihre Pläne zur Schließung des Standortes in 2028 noch einmal revidiert: „Der Rhein-Sieg-Kreis und die Stadt Bad Honnef stehen gemeinsam für offene und konstruktive Gespräche zur Fortführung der internationalen Studiengänge in Bad Honnef über 2028 zur Verfügung. Falls die IU bei ihrer Entscheidung bleibt, Bad Honnef bis 2028 vollständig zu verlassen, gilt es eine zukunftsfähige Lösung für eine mögliche Nachnutzung im gemeinsamen Schulterschluss zu entwickeln.“