Bad Honnef – „Alles andere als ein souveräner Sieg der Dragons am Sonntag wäre eine Enttäuschung, werden viele Fans angesichts der aktuellen Tabelle denken. Dann nämlich tritt der Siebte Rhöndorf gegen das Schlusslicht Stahnsdorf aus Brandenburg an. Doch Vorsicht, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt“, begann Klaus Beydemüller seinen Vorbericht zur heutigen Meisterschaftspartie. Wie recht er behielt: Mit 78:83 unterlagen die Hausherren dem Team, das bislang alle Spiele verloren hatte. Das dürfte wohl Fragen aufwerfen.
Im ersten Viertel legten die Dragons knapp vor, im zweiten Abschnitt bauten sie ihren Vorsprung sogar auf insgesamt 13 Punkte aus. Doch der Pausenstand von 50:37 für die Rhöndorfer sollte nicht reichen. Mit sage und schreibe 31:13 fertigte Stahnsdorf den Favoriten im dritten Viertel ab. Im Schlussabschnitt gelang es den Dragons nicht mehr, das Ruder herumzureißen.
Bester Werfer wird Jorge Mejias mit 21 Punkten und 4 Assists. Ihm folgt Dusan Ilic mit 11 Punkten, 5 Rebounds und 5 Assists. Am kommenden Samstag (08.11.2025) spielen die Dragons in Rostock. Beginn ist um 18 Uhr. (Hh)
Dragons kassieren erste Heimpleite der Saison!
Dragons Rhöndorf vs. TSK 49ers: 78:83 (21:20, 29:17, 13:31, 15:15)
Von Klaus Beydemüller
Einmal mehr mussten die Dragons Lehrgeld zahlen. Nach einem verkorksten dritten Viertel musste Rhöndorf gegen Stahnsdorf eine 78:83-Niederlage (50:37) hinnehmen. Völlig verdient, wie Headcoach Max Becker einräumte. Ärgerlich, aber trotzdem ist noch nichts angebrannt, die Rheinländer rangieren nach wie vor auf Tabellenrang sieben.
Zwei Punkte in Rhöndorf zu entführen, daran hatten die Brandenburger bestimmt nicht gerechnet. Bislang war Stahnsdorf nämlich noch sieglos in der Liga unterwegs, außerdem reisten sie dezimiert ins Rheinland. Aufgrund von Verletzungen fehlten neben Yannick Hildebrandt auch Linus Briesemeister. Es waren also denkbar schlechte Voraussetzungen für eine Überraschung der TSK 49ers.
Nach einem hektischen Auftaktviertel, in dem sich beide Kontrahenten schwer taten, offensiven Rhythmus zu finden, schien die Partie auch ihren erwarteten Lauf zu nehmen. Nach dem Zwischenstand von 21:20 übernahm Rhöndorf die Initiative. Die Dragons starteten einen 11:0-Lauf und gingen mit 34:22 (24“) in Führung. Rhöndorf war im zweiten Spielabschnitt in jedem Belang überlegen. Die Hausherren dominierten den Rebound (28:16) und hatten auch bei den Wurfquoten die Nase vorne (2er 71%:45%, 3er 30%:0%). So gingen die Rheinländer mit komfortablen 13 Punkten Vorsprung in die Pause (50:37).
Die Zahl 13 sollte sich im Nachhinein als schlechtes Omen für die Drachen erweisen. Nach dem Seitenwechsel bot sich den Fans jedenfalls ein komplett anderes Bild. Rhöndorf ließ die Zügel in der Defensive mehr und mehr schleifen. Da den Gastgebern auch immer weniger gegen die Zonenverteidigung des Gegners einfiel und die Distanzwürfe nicht mehr fielen, rückte Stahnsdorf dank des bulligen Power Forwards Leonard Hampl (20 Pkt.) Punkt für Punkt heran. Dann lief plötzlich Lukas Wagner richtig heiß und klinkte zwei Dreier sowie einen Korbleger zum 60:60-Ausgleich ein (28“). Eine 8:0-Serie der Gäste in den verbleibenden 120 Sekunden machte das Katastrophen-Viertel aus Rhöndorfer Sicht perfekt.
Im Schlussviertel stemmten sich die Dragons noch einmal mit Gewalt gegen die drohende Niederlage. Als Jorge Mejias (21 Pkt.) in der 35. Minute fünf Punkte zum 75:72 einstreute, war Rhöndorf wieder vermeintlich auf Siegkurs. Doch Stahnsdorf schnupperte die Chance auf den ersten Saisonerfolg und ging sozusagen „All in“. Wieder war es Lukas Wagner (22 Pkt.), überraschender Topscorer der Begegnung, der Stahnsdorf mit sechs Punkten erneut in Führung warf (37“/75:78). Den Deckel machte dann Leonard Hampl mit einem Dreier zum 75:81 drauf. Bis dahin scorte der 24-Jährige ausschließlich am Brett. Irgendwie war sein Distanzwurf Sinnbild für Überraschungssieg, mit dem Stahnsdorf die rote Laterne in der ProB Nord an Rasta Vechta abgibt.
Viel Zeit, die Wunden zu lecken, bleibt Rhöndorf nicht. Nach einem Tag Pause steht die Nachbereitung des Spiels an, was gegen Stahnsdorf schiefgegangen ist, so Max Becker. Danach geht’s auch schon wieder an die Vorbereitung des Gastspiels bei den Rostock Seawolves, wo man sich frisch gestärkt präsentieren möchte.
Max Becker (Headcoach Dragons Rhöndorf): „Glückwunsch an Stahnsdorf zum verdienten Sieg. Wir haben es in der ersten Halbzeit geschafft, trotz vieler Flüchtigkeitsfehler, unser Spiel aufs Feld zu bringen. Uns war bewusst, dass der Gegner nach dem Seitenwechsel gefährlich bleibt, haben allerdings nicht entsprechend agiert. Wir haben offensiv zu wenige Lösungen gegen die Zonenverteidigung gefunden. Vor allem aber haben wir es nicht geschafft, das mit unserer Defensive zu kompensieren. Stahnsdorf macht gegen uns 83 Punkte, 20 mehr als der Saisonschnitt. Da müssen wir in der kommenden Woche ansetzen, unsere Schlüsse ziehen, damit wir gestärkt in Rostock auftreten.“
Dragons Rhöndorf: Schmid, Harris-Dyson (10 Pkt./1-3er/13 Reb.), Dujmovic (9/2/7), Ilic (11), Viehöfer, Scepanovic (3/1), Diallo (4), Böning (4), Dobiecki (5/1), Mejias (21/3), Sadikovic (9/7 Reb.), Idbihi (2)
TSK 49ers: Peters (12 Pkt.), Carstens, Soyke, Wagner (22/4-3er), Meyer (13/1), Faatz (4/9 Reb.), Pildner (12), Hampl (20/1), Lübken
Dragons Rhöndorf / TSK 49ers: 2er 19/34 (56%) / 20/41 (49%), 3er 8/32 (25%) / 6/22 (27%), FG 27/66 (41%) / 26/63 (41%), FT 16/21 (76%) / 25/30 (83%), REB 48 / 34, ST 3 / 5, TO 18 / 15, BS 3 / 2, PF 27 / 22






