Rhein-Sieg-Kreis/Bonn – Mit einem Fahrradkorso vom DAAD in Bad Godesberg zum Universitätsklinikum Bonn auf dem Venusberg ist am Freitag die Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ 2019 in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis gestartet. Ab sofort bis Ende August sind alle Mitarbeiter von Unternehmen, Behörden und öffentlichen Arbeitgebern sowie Studierende etwa in Bonn, Sankt Augustin, Rheinbach und Alfter aufgerufen, mit dem Rad zur Arbeit und zur Uni zu fahren. Getragen wird die Aktion in der Region vom ADFC Bonn/Rhein-Sieg, der AOK Rheinland/Hamburg und der Stadt Bonn.
Zugunsten der Gesundheit und der Umwelt hatten 2018 2.244 Arbeitnehmer aus 381 Unternehmen, Behörden und Einrichtungen in der Region ihre Wege mit dem Rad zurückgelegt. Damit stellte die Region Rhein-Sieg erneut mit Abstand die meisten Teilnehmer im Rheinland, weit vor den Großstädten Köln mit 910 und Düsseldorf mit 436 Teilnehmern. Im gesamten Rheinland beteiligten sich in diesem Jahr 7.021 Mitarbeiter von Unternehmen und Organisationen. Dies gilt es nun erneut zu toppen.
Entsprechend machten sich heute Mitarbeiter des Vorjahresschirmherren DAAD gemeinsam mit Beschäftigten anderer Unternehmen und Studierende auf zum Venusberg zum diesjährigen Schirmherren, dem Universitätsklinikum Bonn (UKB). Die Radler wurden dort von Prof. Wolfgang Holzgreve, dem Ärztlichen Direktor und Vorstandsvorsitzenden am UKB, herzlich begrüßt: „Wir unterstützen die Aktion ,Mit dem Rad zur Arbeit‘ gerne, denn das UKB setzt sich bekanntermaßen seit vielen Jahren nicht nur aus gesundheitlichen Gründen für einen Mobilitätswandel ein. Die Fahrradmobilität ist ein Baustein, um Anwohner und Umwelt zu entlasten. Daher haben wir den Fahrrädern auf dem UKB-Gelände immer mehr Platz eingeräumt und unsere Mitarbeiter bei der Anschaffung von Fahrrädern unterstützt.“
Das UKB hat dazu eine Kooperation mit dem Fahrradhändler 7barbikes abgeschlossen und zinslose Darlehen zur Anschaffung von Rädern zur Verfügung gestellt. Mehr als 80 Angestellte haben dieses Angebot bislang genutzt. Daneben wurde die Anzahl der Fahrradstellplätze um weitere 300 auf 1100 Plätze erhöht. Holzgreve verwies darauf, dass durch diese Angebote die ohnehin schon überdurchschnittliche Radfahrerquote von 14 Prozent unter den UKB-Mitarbeitern (gegenüber 11 Prozent bei sonstigen Berufstätigen in der Region 2017) um weitere zehn Prozent erhöht werden soll. „All diese Maßnahmen müssen jedoch durch andere Mobilitätsalternativen flankiert werden“, so der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende am UKB. „Nur durch eine verstärkte Taktung des ÖPNV und innovative Lösungen wie beispielsweise die Seilbahn, die tatsächlich den Verkehr von der Straße entfernt, kann eine signifikante Entlastung für Bürgerinnen und Bürger sowie die Umwelt erreicht werden.“
Die Koordinatorin des ADFC für die Aktion, Gabriele Heix, lobte den Einsatz des UKB als vorbildlich. „Das Universitätsklinikum zeigt, das Unternehmen nicht machtlos sind, um die Verkehrsmittelwahl ihrer Mitarbeiter zu beeinflussen. Das gilt sogar dann, wenn man vermeintlich schlechte Standortbedingungen hat“, so Heix. „Trotz der Berglage ist es gelungen, dass schon jetzt eine überdurchschnittliche Zahl von Beschäftigten das Fahrrad nutzt, um zum Klinikum zu pendeln. Und ein wesentlicher Grund ist es für die Angestellten, pünktlich auf Station, im Labor und im OP zu stehen. Und das geht mit dem Fahrrad oder Pedelec am zuverlässigsten.“
Der ADFC appellierte deshalb zur Eröffnung an die Unternehmen in der Region, dieses Jahr zu nutzen, um mehr Mitarbeiter für das Fahrrad als Verkehrsmittel zu begeistern. „Arbeitgeber, die darauf Wert legen, dass die Belegschaft auch noch in zwei bis drei Jahren pünktlich zur Arbeit kommt, wenn zahlreiche Brücken, Schnellstraßen und Autobahnen im Raum Bonn saniert werden, der muss jetzt dafür sorgen, dass wesentliche Teile der Belegschaft aufs Rad umsteigen“, so Heix.
Maria Steels, Regionaldirektorin der AOK Rheinland/Hamburg für Bonn und den Rhein-Sieg-Kreis, verwies auf die hohe Beteiligung an der Aktion in den vergangenen Jahren: „Wir wünschen uns, dass der Erfolg der Aktion weiter anhält und wir auch im Jahr 2019 wieder viele Arbeitnehmer zum Radeln bewegen können.“
Die Teilnehmer sollen im Aktionszeitraum bis 31. August (Studierende: bis 31. Juli) an mindestens 20 Tagen den Weg zur Arbeit oder zur Hochschule mit dem Fahrrad zurücklegen. Gerne kann ein Teil des Weges auch mit Bus und Bahn kombiniert werden. Wird das geschafft, nehmen die Teilnehmer an der Verlosung attraktiver Preise teil, die Kooperationspartner sponsern.
Verlost werden Reisen und attraktive Zubehörteile fürs Rad, von Ortlieb-Fahrradtaschen bis zu Navigationsgeräten. Monatlich gibt es zusätzlich ein hochwertiges JobRad zu gewinnen. Außerdem gibt es Extrapreise für besonders schöne Aktionsvideos. Wer in den sozialen Medien mit dem Hashtag #mdrza Fotos vom morgendlichen Arbeitsweg oder spannende Geschichten postet, erhöht seine Gewinnchancen. Geradelt werden kann in Teams von bis zu vier Personen, aber auch die Teilnahme als Einzelperson ist möglich. Die Teams können unabhängig voneinander fahren, müssen aber demselben Unternehmen oder Behörde angehören. Studierende melden sich grundsätzlich als Einzelfahrer an.
Informationen zur Aktion gibt es unter
www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de und www.mit-dem-rad-zur-uni.de
Unternehmen, die an der Kampagne teilnehmen wollen, haben die Möglichkeit, „Mit dem Rad zur Arbeit“ unter eigener Flagge mit Hilfe von MdRzA-Microsites durchzuführen. Alle wichtigen Informationen zur Anmeldung, Gewinnchancen und zu MdRzA-Microsites gibt es online unter www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de .
So gesund ist Radfahren
Arbeitnehmer, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen, sind durchschnittlich zwei Tage pro Jahr weniger krank als solche, die das Auto oder den Personennahverkehr wählen. Das haben wissenschaftliche Studien nachgewiesen. Auch auf den Body-Mass-Index (BMI) wirkt sich der aktive Arbeitsweg positiv aus: Ganzjahres-Radler haben einen durchschnittlichen BMI von 24, Autofahrer dagegen liegen bei 26. Forscher haben außerdem gezeigt, dass bei Ganzjahresradlern das Wohlbefinden am höchsten ist – sie haben einen „Well-Being-Score“ von 61 im Vergleich zu 55 bei den Autofahrern und 52 bei den Bus- und Bahn-Nutzern.