Bad Honnef – Im April vor 50 Jahren übernahm der Rhöndorfer Horst Fiest den Garten der Familie Neunkirchen „In der Au“. Heute spricht man vom Stadtgarten, seit einem Bürgerbegehren im Jahr 2019 vom nördlichen Stadtgarten. Dieser Teil zeichnet sich besonders durch seine Naturbelassenheit aus, während die Flächen rund um das Löwendenkmal im Stile eines Parks angelegt wurden.
Fiest ist fast jeden Tag in seinem Garten. Für ihn stellt er ein Refugium dar, das er mit viel Liebe und einem hohen Arbeitsaufwand seit Jahrzehnten pflegt und hegt. Dort wachsen allerlei Pflanzen und Blumen. Über zehn Bäume hat Fiest selbst angepflanzt, unter anderem einen „Riesen-Walnussbaum“, Fichten, eine Kiefer … Mittlerweile sind einige sichtbar klimageschädigt. Hühner hielt der bald 80-Jährige auch. Nachdem der Fuchs in einer Nacht 10 zu Opfern gemacht hatte, wollte er keine neuen mehr. Dafür besuchen ihn schon mal die Wildschweine. Gerade erst waren sie wieder da und suhlten sich in einem Wasserbehälter. Den hat er nun noch einmal verstärkt gesichert.
Fast gäbe es das kleine Paradies nicht mehr. Die Verwaltung und einige Politiker sahen in dem nördlichen Stadtgarten eine ideale Bebauungsfläche. Eine Initiative muckte auf und schaffte es bis zum Bürgerentscheid. Die meisten Teilnehmenden entschieden sich gegen eine Bebauung und für den Erhalt des Biotops. Allerdings wurde das Quorum nicht erreicht. Somit führte die Aktion letztlich für die Initiative nicht zum Erfolg. Gebaut wurde dort allerdings bis heute nicht.
Horst Fiest will, solange es möglich ist, seinen Garten weiter pflegen und in seinem Refugium Ruhe und Zufriedenheit finden. Im nächsten Monat wird „Honnef heute“ einen Videobeitrag über den Naturliebhaber, der 38 Jahre als Kundenberater im früheren Autohaus Klinkenberg tätig war, zeigen.