Region – Mit seinem Pilotprojekt zum elektronischen Tarif (eTarif) verfolgt der VRS einen innovativen und smartphonebasierten Tarifansatz: Der Fahrpreis richtet sich nicht nach Tarifzonen, sondern wird anhand der zurückgelegten Fahrtstrecke von einer App automatisch ermittelt. Der Testkunde zahlt also für die Verbindung zwischen Start- und Zielpunkt, und das nach der kürzesten Luftlinien-Entfernung. Doch was kostet eine Fahrt vom Kölner Hauptbahnhof bis nach Weiden West? Oder von Bonn Hauptbahnhof bis zum Schlosspark in Brühl? Oder aus Leverkusen bis nach Königswinter? „Wer vor Fahrtantritt Klarheit über den Reisepreis haben möchte, muss nicht mehr umständlich selbst die kürzeste Verbindung zwischen Start und Ziel ermitteln. Als neuen Service können die Testkunden jetzt auf den Preisrechner zum eTarif zurückgreifen“, freut sich VRS-Geschäftsführer Michael Vogel.
Die Recherche des Fahrpreises ist dabei denkbar einfach: Der Fahrgast braucht in der Online-Maske nur die Start- und die Zielhaltestelle einzugeben. Nach einem Klick auf den Button „Preis berechnen“ werden ihm die Entfernung und der Fahrpreis angezeigt. Der VRS reagiert damit auf die Wünsche der Testkunden, die in der App und in der begleitenden Marktforschung geäußert wurden. Der Preisrechner ist im Web unter folgenden Links: vrs.de/etarif oder etarif-preisrechner.vrs.de zu finden. In der App ist er unter dem Menüpunkt „Information“ hinterlegt.
Rund 5.200 Kunden testen bereits
Seit April dieses Jahres testet der VRS den innovativen Tarif auf Luftlinien-Basis. 5.200 Testkunden sind aktuell mit dabei, bislang wurden mehr als 58.000 Fahrten mit dem eTarif absolviert. Ganz wichtig ist dabei: Der eTarif hat nicht den Anspruch, alles billiger zu machen. Er soll mit dem Check in-/Check out-System die Nutzung des ÖPNV vereinfachen und fairere Preise ermöglichen. Hiervon profitieren insbesondere die Gelegenheitskunden, da keinerlei Tarifkenntnisse nötig sind. Nachdem der Fahrgast die App des Dienstleisters Fairtiq heruntergeladen hat, checkt er sich vor dem Einsteigen in Bus, Bahn oder Zug mit dem Smartphone ein und nach Ende seiner Reise wieder aus. Die App berechnet ganz automatisch den Fahrpreis, das Geld wird mittels der hinterlegten Bezahlinformationen eingezogen.
Auch beim Thema Bezahloptionen wird der eTarif-Pilottest demnächst noch verbessert: Im Verlauf des letzten Quartals 2019 soll die Möglichkeit implementiert werden, die Fahrten über PayPal und SEPA-Lastschrift zu bezahlen. Bislang sind die Bezahlung und damit auch die Teilnahme am eTarif-Pilotprojekt lediglich mit Kreditkarte möglich. „Wir freuen uns sehr, mit der Einbindung der neuen Bezahloptionen noch mehr Kunden den Zugang zum eTarif-Test zu ermöglichen“, sagt Michael Vogel.
Hintergrund: das eTarif-Pilotprojekt
Nach der ursprünglichen Planung wäre der Kundenakzeptanztest zum eTarif im September ausgelaufen. Doch die VRS-Gremien haben entschieden, dass der Pilot wegen der sehr positiven Kundenrückmeldungen und der hohen Nutzerzahlen verlängert wird. Bis maximal 30. Juni 2020 können Interessierte den innovativen Tarifansatz ausprobieren. Um den eTarif testen zu können, müssen die Kunden nur wenige Voraussetzungen mitbringen: Sie müssen grundsätzlich mindestens 18 Jahre alt sein, über eine Kreditkarte (Visa oder MasterCard) verfügen sowie über ein Smartphone, das die technischen Voraussetzungen erfüllt. Das sind etwa Datentransfer und Lokalisierungsservice. Der Fahrpreis setzt sich zusammen aus 1,50 Euro Grundpreis pro Fahrt plus 15 Cent pro angefangenem Luftlinien-Kilometer. Im Pilotprojekt liegt der Tageshöchstpreis derzeit bei 15 Euro. Nähere Informationen und Registrierung unter www.vrs.de/etarif.