Bad Honnef | In allen Bad Honnefer Stadtteilen steht ein (offizieller) Maibaum, nur in der City nicht. Ok, wieder Lügenpresse, denn immerhin ziert ein ziemlich mickriges Exemplar den Eingangsbereich zur Fußgängerzone und bewacht eine stinkende Mülltonne. Angeblich soll es dort von Bürgern der Stadt aus Mitleid abgestellt worden sein.
Für Facebook-User ein gefundenes Fressen: „Mickrig, lachhaft, erbärmlich“. Einige wünschten sich wenigstens einen Maibaum wie die weihnachtliche Plastikrakete. Im Fadenkreuz der Verachtung die Stadt. So wurde das Gerücht in die Welt gesetzt, fürs Aufstellen hätte die Verwaltung 180 EUR haben wollen. Was die ganz Harten auf den Plan rief, die gleich vom Niedergang der Tradition sprachen.
Was ist dran an der Maibaumepisode?
Bislang kümmerte sich die Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft 1325 Bad Honnef um einen prächtigen Maibaum für die City. Sie heuerte sogar für den Transport ein stadtbekanntes Unternehmen an. So groß der Stolz über den Baum auch immer war, so ernüchternd die Feststellung, dass kaum jemand Interesse an dem Traditionsakt hatte.
Während in Selhof, Rhöndorf, Rommersdorf und auf dem Berg regelmäßig Hunderte dem Maibaumstellen beiwohnen und einen geselligen Abend feiern, stand am Markt lediglich eine Handvoll Sebastianer verloren unter einer schmucken Birke.
„Darauf hatten wir einfach keinen Bock mehr“, teilte der Pressesprecher der Schützen, Christoph Kramer-Dißmann Honnef heute mit und mahnte, wenn das Interesse an der Arbeit der Traditionsvereine immer weiter zurückginge, dann sei es um solche Traditionsveranstaltungen in der Zukunft schlecht bestellt. Für so wenig Aufmerksamkeit seitens der Bürgerschaft wollten sich die Schützen jedenfalls nicht mehr die viele Arbeit machen und die Kosten tragen.
Übrigens: 180 EUR für das Aufstellen eines Maibaums in der City seien laut Pressesprecherin Christine Pfalz von der Stadt nie gefordert worden, die Verwaltung habe auch keine Anfrage erreicht.
Das Gerücht ist allerdings in der Welt.