Bad Honnef | Eltern, Kinder und Lehrer der OGS Löwenburgschule sind beunruhigt. Seit Veröffentlichtung der Tagesordnung der morgigen Sitzung des Bildungsauschusses (Beginn 18 Uhr, Sitzungsraum 001) befürchten sie, dass „ihre“ Schule von einem privaten Träger übernommen werden soll. TOP 5: „Vorstellung des Konzeptes für eine private Ganztagsgrundschule“. Vortragende sind Leitung und Geschäftsführung der Schloss Hagerhof GmbH.
Die Grundschule steht wegen einer angeblich hohen Nachfrage nach Plätzen als echte Ganztagsschule mit einer Betreuungszeit von ca. 8.00 Uhr – 16.30 Uhr in der Diskussion. Damit würde der Ganztagsunterricht verpflichtend. Nachteil: Der private Träger würde voraussichtlich eine Tagesschulgebühr zwischen 180 und 230 EUR verlangen, hinzu kämen noch die Kosten für Verpflegung. Je nach Jahresverdienst müssten Eltern dann gegenüber heute mehr als das Vierfache bezahlen.
Während die sozialen Netzwerke bereits „überkochen“, stellt die Vorsitzende des städtischen Bildungsausschusses, Petra Kansy, klar, dass es in der Sitzung am Mittwoch nicht um eine Entscheidung zur Übernahme einer städtischen Grundschule durch einen privaten Träger ginge und auch nicht konkret um die Löwenburgschule. Vielmehr solle dem in Bad Honnef ansässigen und weit über unsere Landesgrenzen hinaus anerkannten Schulträger und Partner, der Schloß Hagerhof GmbH & Co KG, Gelegenheit gegeben werden, seine Konzeption für eine private Ganztagsgrundschule dem Fachausschuss vorzustellen, erklärt CDU-Fraktionsvorsitzender Sebastian Wolff.
Wolff weist darauf hin, dass bereits bei den Kindergärten in Bad Honnef das 35 bzw. 45 Stundenanbebot immer stärker von den Eltern nachgefragt werde. Dieser Trend werde sich seiner Ansicht nach auch im Grundschulbereich fortsetzen. Da die Landesregierung die gebundene Ganztagsschule als öffentliches Schulangebot nicht anbieten wolle, könne ein privates Montessoriangebot im Primarbereich genau diesen Bedarf in Bad Honnef decken, so Wolff weiter.
Die CDU Fraktion verlangt nach aussagekräftigen Daten. Erst wenn diese vorlägen, hätte man Erkenntnisse über eine Bedarfslücke. „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir eine soziale und bildungspolitische Verantwortung gegenüber allen Kindern unserer Stadt haben“, so Kansy und Wolff.
Videobeitrag über die Eröffnung eines Gerätehäusschen auf dem Gelände der OGS (2013).