Bad Honnef-Rommersdorf – Vor zwei Jahren wurde die Schaaffhausenkanzel in Rommersdorf neu aufgebaut. Möglich wurde das durch eine private Spende. Nun macht der BUND darauf aufmerksam, dass die Erneuerung aus seiner Sicht illegal gewesen sei. Die Stadt hätte keine naturschutzrechtliche Genehmigung eingeholt. – Gestern kündigte der Kreis an, chance7, das Naturschutzprojekt des Rhein-Sieg-Kreises, wolle gemeinsam mit der Stadt im Sommer 2021 den Bereich ökologisch aufwerten und dafür 67 Meter Trockenmauern aus Bruchsteinen neu errichten lassen.
Nachdem dem BUND seinerzeit dieser Missstand aufgefallen sei, habe man die Bauarbeiten nicht gestoppt, sondern die Stadt hätte mit Wissen der Naturschutzbehörde das illegale Bauvorhaben zu Ende bauen dürfen, teilt die Umweltorganisation mit.
BUND-Sprecher Achim Baumgartner: „Doch im Raume steht die Pflicht der Stadt Bad Honnef, eine nachträgliche Genehmigung zu beantragen. Das ist bis heute nicht erfolgt! Es liegt noch nicht einmal ein entsprechender Antrag dazu vor.“
Der BUND mache noch einmal darauf aufmerksam, so Baumgartner, dass der Rechtsvollzug eine Grundfeste unserer demokratischen Gesellschaft sei, den auch die Verwaltungen im Rhein-Sieg-Kreis gewährleisten müsse. Die Missachtung demokratisch verfasster Naturschutzziele durch die Kommunalverwaltungen sei völlig inakzeptabel.
Nach Einschätzung des BUND drohe jetzt sogar der Abriss des Kanzelneubaus, da eine rechtlich belastbare Genehmigungsbasis nicht existiere. Baumgartner: „Eine Befreiung ist nicht möglich, da hier kein sogenannter atypischer Einzelfall vorliegt.“
Die Stadt wurde um Stellungnahme gebeten.