Bad Honnef | Der HFV hatte mit dem 4:1-Sieg gegen Borussia Lindenthal-Hohenlind eine tolle Reaktion auf die Niederlage gegen den SV Schlebusch gezeigt. Die drei Punkte gegen die Kölner waren besonders aufgrund der anderen Resultate der Landesliga Staffel 1 wichtig, um den Abstand zur Abstiegsregion aufrechtzuerhalten. Das heutige Spiel gegen den SC Brühl war die nächste Gelegenheit, um sich Luft in der Tabelle zu verschaffen. Die Schlossstädter hatten vergangene Woche eine überraschend deutliche 6:1-Niederlage beim Tabellenschlusslicht SV Lohmar erlitten. Den HFV erwartete im Schlossparkstadion also eine Mannschaft, die auf Wiedergutmachung aus war.
Honnefs Coach Carsten Klohe schickte eine unveränderte Elf ins Rennen. Auf dem knapp bemessenen Nebenplatz des Schlossparkstadions war besonders die Hintermannschaft der Grün-Weißen von Anfang an gefragt. Schon in der fünften Minute des Spiels hatten die Gastgeber gleich zwei große Möglichkeiten hintereinander.
Danach entwickelte sich eine Partie, die von beiden Seiten auf erschreckend schwachem Niveau geführt wurde. Während die Brühler lange versuchten, durch lange Bälle in die Spitze zu Torraumaktionen zu kommen, scheiterten die Badestädter fast durchgehend an dem Versuch, einen eigenen Spielaufbau aufzuziehen.
Echte Torchancen blieben dementsprechend auf beiden Seiten Mangelware. Ein Distanzschuss von HFV-Kapitän Kevin Leisch blieb der einzige Versuch der Grün-Weißen im ersten Durchgang (18.). Die größte Gelegenheit hatten die Schlossstädter kurz vor dem Seitenwechsel, doch der Pfosten verhinderte die Führung der Hausherren (39.).
Kurz nach Wiederanpfiff rutschte dem ansonsten tadellosen HFV-Keeper Marcel Gehrlein ein ungefährlicher Schuss durch die Hände (49.). Die Führung der Brühler sorgte für weitere Probleme in der Honnefer Ordnung. Ein Konter durch die Zentrale wurde aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht zu Ende verteidigt. Martin Notz konnte somit unbedrängt zur 2:0 Führung für die Gastgeber einschieben.
Auch eine offensivere Ausrichtung des Honnefer Spielsystems führte in der restlichen Spielzeit nicht zum gewünschten Erfolg. Beide Mannschaften brachten weiterhin nur wenig Konstruktives zustande. Die wenigen Strafraumszenen der Badestädter wurden derweil von den Brühlern konsequent verteidigt.
In der Schlussphase entglitt dem Schiedsrichter Faris Delic dann beinahe eine ansonsten größtenteils fair geführte Partie. Diverse Fehlentscheidungen auf beiden Seiten ließen die Emotionen höher kochen. Vier gelbe und zwei gelb-rote Karten benötigte der Unparteiische, um die letzten zehn Spielminuten über die Bühne zu bringen. Besonders bitter war hierbei der Platzverweis für HFV-Innenverteidiger Felix Handke kurz vor Ende der Partie (90.).
Es blieb bis zum Abpfiff beim 2:0 für den SC Brühl. Ein Ergebnis, das aufgrund der eindeutigeren Torchancen sogar in Ordnung geht. Doch Fußball hatte in diesen 90 Minuten keine von beiden Mannschaften gespielt.
Für den FV Bad Honnef gilt es nun, die Niederlage schnell aufzuarbeiten. Viel Zeit, mögliche Gründe für den zahnlosen Auftritt zu finden, bleibt den Honnefern jedoch nicht. Schon am kommenden Donnerstag gastiert der HFV im Nachholspiel beim VfL Rheinbach. Das Derby wird nun für den weiteren Saisonverlauf eine enorme Bedeutung haben. Eine weitere Niederlage könnte die Badestädter vorerst von ihrem Weg zum Klassenerhalt abbringen.