HFV-Trainer Lothar Paulsen ist ein alter Haudegen, kennt die regionale Fußballszene wie kaum ein Zweiter. Und auch als Interimstrainer hat er in den letzten Jahren mehrmals bewiesen, wie man noch aus einem Häufchen Elend einen Fastaufsteiger machen kann.
Mit Beginn der neuen Saison übernahm er neben dem Präsidentenamt auch den Posten des Cheftrainers. Das hat sich selbst Fortuna Köln-Ikone Jean Löring nicht getraut, der immerhin fünf Mal während seiner Präsidentschaft den Posten des Interimstrainers bekleidete.
Lothar Paulsen muss bewusst gewesen sein, welches Risiko er mit dieser Doppelbelastung einging. Stünde die Mannschaft heute hoffnungslos auf einem Abstiegsplatz, hätte er sich wohl im Winter selbst entlassen. So hat sie sich mit den letzten Reserven auf einen Nichtabstiegsplatz gerettet. Und dazu kann man allen Aktiven und Verantwortlichen schon gratulieren.
Dennoch: Mit 18 Spielern ist der Kader extrem eng. Verletzungen schwächten die Elf. Während der letzten Spiele saßen regelmäßig A-Junioren auf der Bank oder standen sogar auf dem Platz. Im kommenden Jahr wird die tragende Spielerpersönlichkeit Tobit Hogrebe berufsbedingt nicht zur Verfügung stehen. Was bedeutet das?
Kaum vorstellbar, dass sich Paulsen auf seinen Nachwuchs verlässt, der in diesem Jahr zwar große Fortschritte gemacht hat, aber noch lange nicht die nötige Reife für Seniorenwettbewerbe besitzt. Also wird sich der „Chef“ im Winter nach Verstärkung umsehen müssen, will er das Thema „Abstiegsgefahr“ in der Rückrunde ad acta legen. Das dürfte nicht billig werden.
Gleichwohl wäre ein Abstieg aus der Landesliga für den HFV ein Drama, nicht der Weltuntergang. Und darum sind alle Fußballfans gefordert, sich an der Entwicklung der Mannschaft(en) zu beteiligen.
Die einfachste Möglichkeit kostet nichts: Empfehlen. Wenn jedes Mitglied, jeder Fan ein zwei Freunden und Bekannten einen Stadionbesuch empfiehlt, müsste die Tribüne beim nächsten Spiel voll sein.
Garantiert: Dann klappt’s nicht mit dem Abstieg. Aber vielleicht 2017 endlich mit dem Aufstieg.