Rhein-Sieg-Kreis. – Im Schnitt alle 85 Sekunden geht in der Feuer- und Rettungsleitstelle des Rhein-Sieg-Kreises ein Notruf ein. Dies geschieht entweder durch eine automatische Gefahrenmeldeanlage oder einen Telefonanruf. Rund 250.000 eingehende Anrufe wurden allein in 2018 registriert. Darunter waren etwa 425 Notrufe pro Tag.
Wer die 112 wählt, erreicht die Feuerwehr, braucht einen Notarzt oder den Rettungsdienst. Die Nummer sollte aber wirklich nur in akuten Notfällen gewählt werden, also wenn Menschenleben bedroht sind. Die Polizei erreichen Hilfesuchende unter der 110.
Leider registrieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Leitstelle im Kreishaus in Siegburg immer öfter, dass viele Menschen den Notruf auch wählen, wenn sie z.B. einen Arzt sprechen wollen oder Fragen zu Medikamenten haben. Damit können die Anrufenden aber die Notrufnummer für lebensbedrohliche Fälle blockieren. Den Ärztlichen Bereitschaftsdienst erreicht man unter der bundesweit gültigen Nummer 116 117. Sie sollte gewählt werden, wenn man die Hausärztin oder den Hausarzt außerhalb der Sprechzeiten nicht erreicht. Zudem gibt es einen Zahnärztlichen Bereitschaftsdienst, sowie mehrere Not- Sorgen- und Beratungstelefone.
Übrigens können Gehörlose oder höreingeschränkte Menschen ein Notruf-Fax absetzen, welches über die 112 an die Leitstelle geschickt werden kann. Der Eingang des Telefaxes wird bei der Einsatzbearbeiterin oder beim Einsatzbearbeiter genau wie ein Telefonanruf signalisiert. Auf dem Formular wird aufgeschrieben, wer die Absenderin beziehungsweise der Absender ist und wo genau Hilfe benötigt wird. Ob Feuerwehr, Rettungsdienst oder Polizei angefordert wird, erfolgt per Ankreuzverfahren. Zudem gibt es Platz für weitere schriftliche Ergänzungen. Die Leitstelle entsendet dann unverzüglich die angeforderte Hilfe und die Absenderin beziehungsweise der Absender erhält ein Fax als Rückmeldung.
Den Europäischen Tag des Notrufs am 11. Februar gibt es seit 2009. Das Europäische Parlament, der Rat der Europäischen Union und die EU-Kommission wollen die seit 1991 europaweite Gültigkeit des Europanotrufs 112 bekannter machen. Der 11.2. wurde aufgrund der Zahlenfolge im Datum gewählt. (an)