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An der Clemens-August-Straße in Königswinter entsteht eine barrierefreie, moderne Bahnhaltestelle für die Linie 66. Grafik: SWB

Haltestellenumbau Clemens-August-Straße – ADFC: Radwegbelange berücksichtigen!

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Königswinter – Die Stadtwerke Bonn haben in diesen Tagen mit dem Umbau der Haltestelle „Clemens-August-Straße“ der Linie 66 in Königswinter begonnen. Geplant ist die Errichtung eines mittigen Hochbahnsteigs, um die Haltestelle behindertengerecht zu gestalten.
Bei den vorliegenden Plänen und den begonnen Arbeiten fällt aber auf, dass nachdem nunmehr viel Erde bewegt wird, weiterhin an der Promenade für Fußgänger und Radfahrer als flanierende Passanten nur unzureichend Platz verbleiben wird: den Fußgängern 2,35 m und den Radfahrern nur 1,75 m Breite, während zu den Gleisen fast 3 m Grünfläche angelegt werden sollen (siehe beigefügter Plan).

umbau bahnhaltestelle cas köwi 2

Der ADFC Bonn/Rhein-Sieg weist darauf hin, dass für Radwegverbindungen im Gegenrichtungsverkehr 3 m Breite, in Engstellen mindestens 2,50 m benötigt werden, die nach dem Umbau nicht gegeben sein werden. Bernhard Steinhaus, Sprecher der ADFC-Ortsgruppe Siebengebirge weist darauf hin, der Umbau sollte dazu genutzt werden, die Anforderungen an eine sichere Radwegverbindung jetzt zu erfüllen. „Ansonsten wird in einigen Jahren hier nochmals gebaut und doppelt Geld ausgegeben.“

Hintergrund der Forderung ist, dass spätestens mit der Umsetzung des Gestaltungswettwerbs zur Rheinallee von der Stadt Königswinter geplant ist, die Hauptradwegverbindung wieder am Rhein zu führen. Damit muß auch der Uferbereich nördlich der Rheinallee – eben auch im Bereich der SWB-Haltestelle Clemens-August-Straße – einen hinreichend breiten Radweg erhalten, um so mehr, da es sich um eine wichtige Pendlerstrecke und eine der am stärksten frequentierten Radrouten in der Region handelt.
Es gilt hier, die knapp sieben Meter Breite verbleibende Verkehrsfläche zwischen Bahngleis und Rheinufer gerecht und vor allen Dingen für alle Teilnehmer sicher zu verteilen. Die geplante Breite des Radfahrstreifens mit 1,75 m wird zu verkehrsgefährdenden Situationen führen. Schon jetzt birgt der steigende und immer diverser werdende Radverkehr auf diesem Rheinradweg EURO Velo 8 / Pendlerroutensystem Grund für massive Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Nutzergruppen.

Der ADFC wünscht sich daher einen konstruktiven Dialog mit den beauftragten Entscheidungsträgern und steht für eine sachliche und kooperative Diskussion gerne zur Verfügung.

Ein Beitrag der ADFC-Ortsgruppe Siebengebirge

3 Comments

  1. Gute Beitrag!
    Das sieht alles sehr eng aus auf dem Plan. Auf die Grünfläche am Rhein möchte man sicher auch nicht verzichten.

    Vielleicht sollte man mal prüfen:
    Ob die Strassenbahn langfristig nicht parallel zur Bundesbahn ausgeführt werden könnte.

    Vorteil:
    Weniger Verkehr mehr Raum für Fussgänger, Radfahrer und Grünfläche. Das Rheinufer würde auch vom Verkehr so entlastet. (20 Minuten Takt) Hier gäbe es dann auch direkt Anschluss an Bundesbahn / Bus.

  2. Hallo Herr Auwald,

    verstehe gerade Ihren Verweiss auf den ADAC nicht.
    Hier steht: ADFC-Ortsgruppe Siebengebirge

    Ist das nicht der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club?

    Ich meine das durchaus ernst.
    Sollte man die Strassenbahntrasse verlegen können,
    kann man den gewonnen Platz zum Beispiel als Schnellradweg nutzen.
    (s. alte Bahnstrecke Eifel ersetzt durch Radweg)

    Das geht natürlich nicht über Nacht und ist bestimmt aufwendig.
    So eng und übersichtlich wie das zurzeit in KöWi ist, stellt das weder Fussgänger, Radfahrer noch Autofahrer zufrieden.

    Diese kreuzenden Fahrräder, Fussgänger, Autos und die damit verbundene Unfallgefahr fallen dann weg. Das Auto könnte hätte hier auch seinen Platz.

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