Bad Honnef. Die Stadt will mit einem Onlineshop Bad Honnef in die digitale Zukunft führen. Dafür bekam sie vom Land 100.000 EUR Fördergelder. Dieselbe Summe schoss sie selbst zu.
Trotz des hohen Einsatzes von Steuergeldern und einer Vorbereitungszeit von über einem Jahr kämpft das Projekt mit krassen Problemen. Nur vier Händler entschieden sich bislang für die Einrichtung eines Shops, sechs andere präsentieren sich mit Fotos und Infos. Das Interesse sei bisher nicht überragend, geben die Verantwortlichen im Rathaus zu.
Am 28. November, als das Portal online geschaltet wurde, gleich das nächste Debakel. Wer etwas über das Portal kaufen wollte, wurde enttäuscht. Es ist schlichtweg kein Button zum „Kaufen“ vorhanden. Es gäbe technische Schwierigkeiten, ein Modul müsste noch „implementiert“ werden, so die Stadt. Andere sprachen davon, der Button fehle bewusst, weil sich bei so wenig Teilnehmern der Online-Kauf für die Betreiberin nicht rechnen würde.
Honnef heute fragte bei der Agentur Scholz & Volkmer, die das Portal entwickelt hat, nach und erhielt die Bestätigung, es gebe zurzeit „technische Schwierigkeiten“. Für Insider bei der heutigen Web-Entwicklung nicht so richtig zu verstehen, zumal Scholz & Volkmer seit längerem weitere Kiezportale betreibt.
Für das Portal und die teilnehmenden Händler könnte sich ein Imageproblem ergeben, denn wo der Kunde eigentlich den Kaufbutton erwartet, ist lediglich der Hinweis zu finden: „Bald verfügbar“. Von anderen Mängeln einmal abgesehen.
Der Normaluser klickt in einem solchen Fall sofort eine andere Seite an.