Bad Honnef-Selhof – Wenn in Selhof eines sicher ist, dann dass Tradition gelebt wird – mit Herzblut, Humor und Zusammenhalt. Nach fünfjähriger Pause, bedingt nicht zuletzt durch die Pandemie, feierte die Laienspielgruppe des Bürgervereins Bad Honnef-Selhof im April ein gefeiertes Comeback auf der Bühne des heimischen Kurhauses, dem Saal Kaiser. Mit der spritzigen Komödie „3 Mann in einem Bett“ kehrten die engagierten Schauspielerinnen und Schauspieler auf „die Bretter, die die Welt bedeuten“ zurück – und das mit einem vollen Erfolg: Alle vier Aufführungsabende waren restlos ausverkauft. Gestern fand die letzte Vorstellung statt.
Im Zentrum der turbulenten Geschichte steht die ungewöhnliche, aber bestens funktionierende Männer-Wohngemeinschaft von Heribert (Klaus Mastallerz), Justin (Jörg Söhnle) und Kevin (Ralf Batzella). Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung von Heriberts wohlhabender Tante Adele (Anke Söhnle Krey) lebt es sich in der gemütlichen WG sorglos – doch eines darf die konservative Tante auf keinen Fall erfahren: dass ihr Lieblingsneffe mit zwei Männern zusammenlebt, und das nicht nur platonisch. Als Tante Adele plötzlich vor der Tür steht, muss eine schnelle Notlüge her – samt erfundener Familie, Rollenverteilung inklusive.
Die Verwirrungen nehmen ihren Lauf, als weitere skurrile Charaktere ins Spiel kommen: Die temperamentvolle Putzfrau Ayche Ata (Silke Olbermann), die auf der Suche nach ihrem „Meister Propper“ das Geschehen ordentlich durcheinanderwirbelt, der etwas schräge Installateur Rudi (Norbert Grünewald), der mit der ebenso resoluten wie charmanten Briefträgerin Uschi (Nadine Batzella) eine explosive Begegnung erlebt, sowie die bodenständige Vermieterin Frau Krummnagel (Karin Grünewald), die für zusätzliche Spannung sorgt.
Die Zuschauer im vollbesetzten Saal kamen aus dem Lachen kaum heraus. Pointenreich, mitreißend und voller Spielfreude präsentierte sich das personell veränderte Ensemble. Auch technisch lief alles rund – dank der Souffleusen Katja Hurrelmann und Özlem Alacam, dem erfahrenen Inspizienten Peter Hurrelmann sowie den Technikern Stefan Meyer und Marco Menden.
Eine Neuerung gab es auch beim Bühnenaufbau: Statt an gewohnter Stelle wurde diesmal gegenüber dem Thekenbereich gespielt – was sich als voller Erfolg erwies. Auch die Spieltage wurden erweitert und die Abschlussvorstellung fand nicht im Kurhaus, sondern im Kurhaus op Selef statt.
„Wir hatten ein wunderbares, dankbares Publikum!“, freute sich Nadine Batzella, die als Briefträgerin Uschi für viele Lacher sorgte. Die Freude auf eine Fortsetzung ist groß – für das kommende Jahr ist bereits eine weitere Aufführung geplant.
Mit diesem erfolgreichen Theater-Comeback hat der Bürgerverein Bad Honnef-Selhof wieder einmal gezeigt, dass Kultur und Gemeinschaft im Veedel lebendig sind – und mit Humor alles ein bisschen leichter wird.