Rhein-Sieg-Kreis. Der Rhein-Sieg-Kreis steht vor einer großen Herausforderung: Bis 2030 ist ein Bedarf von etwa 30.000 neuen Wohnungen prognostiziert. Der Wohnraum wird knapp, der Wohnungsbau hält mit der Nachfrage nicht Schritt.
Zu diesem Ergebnis kommt empirica aus Bonn. Das wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Forschungsinstitut wurde 2016 vom Referat Wirtschaftsförderung und Strategische Kreisentwicklung des Rhein-Sieg-Kreises damit beauftragt, in einer Studie eine „Regionale Wohnraumbedarfsanalyse“ zu erstellen.
Die Experten im Kreishaus in Siegburg reagierten sofort und luden die lokalen Akteure zu mehreren Teilraumkonferenzen ein. Mit Vertreterinnen und Vertretern der Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis diskutierten sie die Entwicklungsmöglichkeiten im Bereich des Wohnungsbaus. Die Bestandsaufnahme potentiell verfügbarer Flächen machte deutlich, dass Handlungsbedarf besteht. Neben fehlender Flächenverfügbarkeit bremsen fachrechtliche Restriktionen, Interessenkonflikte vor Ort und hohe Entwicklungs- und Folgekosten die zügige Bereitstellung von Bauland. Hinzu kommt, dass die Auftragsbücher der Bauwirtschaft voll sind.
Die zunehmende Verknappung von Bauland führt zu steigenden Bodenpreisen. In der Folge wird insbesondere der dringend benötigte Neubau öffentlich geförderten Wohnraums immer schwieriger. Auch dieser Aufgabe stellt sich der Rhein-Sieg-Kreis: Bereits im September 2018 hatte der Fachbereich Regional- und Kreisentwicklung zu einem „Strategiegespräch“ ins Kreishaus geladen. Es trafen sich Vertreterinnen und Vertreter von privaten und öffentlichen Trägern des geförderten Wohnungsbaus. Neben einem Erfahrungsaustausch wurden Möglichkeiten der Wohnungsbaupolitik diskutiert.
Auch im kommenden Jahr bleibt der Rhein-Sieg-Kreis mit den Verantwortlichen vor Ort im Gespräch und unterstützt die Entwicklung neuer Potentiale. (an)