50 Jahre Élysée-Vertrag – Empfang der Frauen Union Rhein-Sieg

Siegburg | Der Europa-Empfang der Frauen Union Rhein-Sieg bot auch in diesem Jahr wieder die Möglichkeit zu guten Gesprächen, unter anderem mit den Landtagsabgeordneten Andrea Milz und Ilka von Boeselager und dem Bundestagsabgeordneten Dr. Norbert Röttgen.

Die mehr als 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten diese Gelegenheit zum intensiven politischen Austausch in angenehmer Atmosphäre. Die Veranstaltung war auch im zehnten Jahr wieder ein voller Erfolg für die Rhein-Sieg-Frauen.

„Der Élysée-Vertrag war nicht nur die Antwort auf die Erbfeindschaft zwischen Deutschland und Frankreich, sondern auch Ausdruck der langen Beziehungen beider Länder, insbesondere im kulturellen Bereich.“ sagte Michel Giacobbi, Generalkonsul der Französichen Republik, beim Europa-Empfang der Frauen Union Rhein-Sieg am 6. Mai 2013 im Siegburger Stadtmuseum. An die daraus resultierenden Gemeinsamkeiten konnten die „Väter“ der deutsch-französischen Freundschaft, Charles de Gaulle und Konrad Adenauer, anknüpfen, als sie am 22. Januar 1963 den Vertrag unterzeichneten. Seitdem sei viel geschehen, erinnerte sich Giacobbi, der von 1955 bis 1959 als Sohn eines Angehörigen der französischen Botschaft in Bad Godesberg erste Kontakte mit Deutschland hatte. Allerdings seien die persönlichen Berührungspunkte für ein Kind damals doch eher gering gewesen.

Daran habe insbesondere das Deutsch-Französische Jugendwerk Maßgebliches geändert, das rund 200.000 jungen Menschen pro Jahr die Möglichkeit gibt, die jeweils andere Kultur kennenzulernen. Rund 8 Millionen Deutsche und Franzosen haben auf diese Weise in den letzten 50 Jahren den Weg ins Nachbarland gefunden. Eine von ihnen war Charlotte Schölgens, Kreisvorsitzende der Frauen Union Rhein-Sieg, wie sie in ihrer Begrüßung erzählte: eine Erfahrung, die sie nachhaltig geprägt und dazu beigetragen habe, sich bis heute für die deutsch-französische sowie die europäische Zusammenarbeit zu engagieren.

Bereits seit 1950 tragen Städtepartnerschaften zur deutsch-französischen Verständigung bei, erinnerte der französische Generalkonsul. Ausgehend von Ludwigsburg und Montbéliard belegen inzwischen mehr als 2.200 Partnerschaften das zivilgesellschaftliche Engagement in diesem Bereich.

Auch in der Wirtschaft seien Deutschland und Frankreich eng miteinander verflochten, das Handelsvolumen betrug 2012 rund 170 Mrd. Euro, erklärte Giacobbi. Der Wohlstand beider Länder wie der Europäischen Union hänge maßgeblich vom deutsch-französischen Verhältnis ab. Dies betonte auch Dr. Norbert Röttgen, MdB, in seinem Grußwort. „Wir haben nicht nur eine Finanzkrise, sondern auch eine politische Krise in der EU.“, so Röttgen. Diese könne nur bewältigt werden, wenn Deutschland und Frankreich gemeinsam und in eine Richtung an einer Lösung arbeiten.

Das deutsch-französische Paar müsse der Motor sein, damit der alte Kontinent seine Ziele erreiche, bekräftigte auch Michel Giacobbi und schloss mit den Worten Walter Hallsteins: „Europa ist wie ein Fahrrad, Hält man es an, fällt es um.“ (DL)

 

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