Abwassersystem in Rhöndorf besonders häufig gestört

Bad Honnef | Die Toilette darf nicht als Mülltonne herhalten. Darauf macht die Stadt Bad Honnef aus gutem Grund aufmerksam. In den zurückliegenden Monaten mehrten sich nämlich Störungen an städtischen Abwasserpumpwerken. Ursachen: Viele Stoffe, die nichts ins Abwasser gehören, behinderten die Klärung.

Nach der Entwässerungssatzung der Stadt Bad Honnef ist es verboten, Stoffe ins Abwasser einzuleiten, die die Abwasserableitung und die Abwasserbehandlung in ihrer Funktionsfähigkeit oder Unterhaltung gefährden, behindern oder verteuern. Dazu gehören neben Küchenabfällen und Fetten auch Hygiene- und Fliestücher, Putzlappen, Windeln oder Wäsche. Insbesondere kristallisiert sich in jüngster Vergangenheit das Kanalnetz Rhöndorfs als Problemschwerpunkt heraus. Zur Behebung von Betriebsstörungen eines dortigen Abwasserpumpwerkes müssen die Mitarbeiter des Abwasserwerkes unverhältnismäßig oft ausrücken, um die Störungen zu beseitigen. Blockierte oder verstopfte Pumpen müssen von Hand von den falsch entsorgten Fremdkörpern befreit werden.

Dass diese Störungen bislang noch nicht zu ernsthaften Problemen oder Rückstauschäden geführt haben, ist lediglich der Tatsache zu verdanken, dass die wichtigsten technischen Einrichtungen der Kanalsonderbauwerke doppelt ausgelegt sind. Darüber hinaus verfügen viele Bauwerke über automatische Störmeldeeinrichtungen und werden zusätzlich mindestens einmal wöchentlich durch den Kanaltrupp des Abwasserwerkes vor Ort kontrolliert.

Alleine die regelmäßigen vierteljährlichen Reinigungen der ca. 30 Kanalsonderbauwerke im Stadtgebiet kosten rund 120.000,- Euro pro Jahr. Hinzu kommen die regelmäßige Reinigung des rund 130 km langen städtischen Kanalnetzes, aber auch Zusatzkosten für die außerordentlichen Reinigungseinsätze aufgrund eingeleiteter Fremdstoffe.

Über die Toilette oder in den Küchenausguss entsorgte Küchenabfälle oder Fette führen nicht nur zu Ablagerungen in Kanalleitungen, sondern sie fördern auch die Vermehrung von Ratten und anderen Schädlingen.

„Die unsachgemäße Entsorgung von Abfällen über das Kanalnetz gefährdet die Umwelt und geht letztlich zu Lasten aller Abwassergebührenzahler“, so Christine Pfalz, Pressesprecherin der Stadt.

Foto: Konstanze Gruber

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