Mit Nicole Pax tritt erstmals eine Bürgermeisterkandidatin der AfD in Bad Honnef an. Sie präsentiert sich als „aus der Mitte“ kommend, als Kümmererin, die den Menschen zuhören will. Doch wer genauer hinsieht, erkennt schnell: Hinter den freundlichen Worten steckt kaum mehr als Fassade.
Barrierefreiheit, Wohnraum, Sicherheit, Unterstützung sozialer Einrichtungen – das klingt alles gut, aber es unterscheidet sich in keiner Weise von dem, was auch andere Kandidaten längst vertreten. Nur: Während die Konkurrenz konkrete Konzepte vorlegt, bleibt Pax im Ungefähren. Wie sie ihre Versprechen umsetzen will, verrät sie nicht. Auf Nachfragen schweigt sie.
Genau das ist Teil der Strategie: sich harmlos geben, anschlussfähig wirken, keine Kanten zeigen. So versucht die AfD, sich auch in Bad Honnef als normale Wahloption darzustellen. Doch wo die Partei Verantwortung trägt, zeigt sich ein anderes Bild – Polarisierung, Spaltung, Ressentiments statt konstruktiver Politik.
Darum gilt für den Umgang mit der AfD im Wahlkampf: nicht ignorieren, aber auch nicht verklären. Solange sie auf der parlamentarischen Bühne mitspielt, muss man sie an ihren Inhalten messen – und da bleibt außer Schlagworten nicht viel. Wer Demokratie stärken will, muss klar benennen, dass Politik mehr bedeutet, als Versprechungen zu wiederholen. In Bad Honnef wird die AfD keine prägende Kraft werden. Aber es lohnt sich, ihr den Anschein von Seriosität zu nehmen, bevor er Wurzeln schlägt.