Bad Honnef – „Sehen und gesehen werden“ stand dieses Mal nicht im Mittelpunkt der Stars und Sternchen. Am Siebengebirgsgymnasium informierten sich Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse im Rahmen der Verkehrserziehung beim Projekt „Aktion Licht – Sehen und gesehen werden“. Dieses Projekt erfolgte durch die Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V. (AGFS) und wurde vom Rhein-Sieg-Kreis unterstützt. Die AGFS vermittelt den Kindern alles Wichtige zum Thema Fahrradbeleuchtung und ermutigt sie und ihre Eltern, den Schulweg selbstständig zu meistern.
Am Projekttag erlebten die Schülerinnen und Schüler in den vier Themenmodulen „Fahrradsimulator“, „Reaktionstest“, „Wo darf ich was“ und „Gesehen werden“ unterschiedliche Aktionen auf spielerische Weise. Der Fahrradsimulator testete die Bremsfähigkeiten auf dem Fahrrad. Die Bremsreflexe waren für die Fünftklässler besonders spannend. Unerwartete Hindernisse beim „Reaktionstest“ sorgten für zusätzlichen Spaß.
Im Modul „Wo darf ich was“ wiederholten die Schülerinnen und Schüler Verkehrszeichen und -regeln spielerisch. „Gesehen werden“ ist genauso wichtig wie „Sehen“. Daher gab es eine vierte Station. Bei der Teilnahme am Straßenverkehr in der Dämmerung, Dunkelheit und bei schlechten Sichtverhältnissen verringert sich die Sehschärfe um bis zu 80 Prozent. Viele Informationen aus dem Straßenumfeld gehen verloren. Den Schülerinnen und Schülern wurde daher die Bedeutung von reflektierenden Materialien nahegebracht. Es gibt viele reflektierende Materialien fürs Fahrrad wie Reifen, Felgen, Speichen und Sattel sowie zum Überhängen über die Kleidung, wie Warnwesten und Snapbänder. Beleuchtete Fahrradhelme spielen ebenfalls eine Rolle. An einer abgedunkelten Wand erfuhren die Kinder die Funktionsweise der reflektierenden Elemente durch einen Lichtsucher.
Vor Schulbeginn waren vier Polizeibeamte des Polizeipräsidiums Bonn, unter der Leitung von Henning Baum aus der Direktion Verkehr/Verkehrsunfallprävention und Opferschutz, anwesend. Trotz des Regens kamen rund 70 Schülerinnen und Schüler mit dem Fahrrad zur Schule. Die Beamten überprüften die Fahrräder auf ihre Verkehrssicherheit. „Gerade im Hinblick auf Herbst und Winter wollen wir die Schülerinnen und Schüler für die Fahrradbeleuchtung, das verkehrssichere Fahrrad sowie die Wichtigkeit des Helmtragens und heller Kleidung sensibilisieren“, erklärte Polizist Henning Baum.
Knapp die Hälfte der Fahrräder war in einem einwandfreien Zustand. Martin Jennes vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) half dem Rest. Er stattete die Fahrräder mit Reflektoren und Klingeln aus oder zog die Bremsen nach.
27 Kinder kamen an diesem Tag ohne Helm zur Schule. Henning Baum fragte die Schülerinnen und Schüler, ob sie ihr Handy dabeihatten. Alle Kinder hatten ihr Handy dabei, geschützt durch eine Hülle. Mit erstaunten Augen verstanden die Kinder den Vergleich.
Die Stadt Bad Honnef bewirbt sich um Mitgliedschaft in der AGFS, um solche Aktionen öfter anzubieten. Für die Schülerinnen und Schüler des Siebengebirgsmuseums endete der Tag erfolgreich, und sie werden nun noch sicherer mit dem Fahrrad unterwegs sein.