Bad Honnef – Für einen richtigen Aufreger sorgte Basketball-Bundesligist Alba Berlin. Vor dem Spiel gegen Würzburg gab der Verein bekannt, dass in den Spielunterbrechungen bei Heimspielen zukünftig keine Cheerleader (Alba Dancers) mehr auftreten werden. ALBA-Geschäftsführer Marco Baldi erklärte: „Wir sind aber zu der Überzeugung gekommen, dass das Auftreten junger Frauen als attraktive Pausenfüller bei Sportevents nicht mehr in unsere Zeit passt. Es ist uns bewusst, dass nicht wenige Fans die ALBA Dancers vermissen werden.“
Bei den Heimspielen sei der Eindruck entstanden, dass Frauen bei ALBA vor allem für die tanzende Pausenunterhaltung zuständig seien, während Männer Basketball spielen, so Baldi weiter. „Mit unserem breiten Jugendprogramm sind wir ein wichtiger Sozialakteur geworden, der Mädchen und Jungen gleichermaßen für unseren Sport begeistert. Wir wollen zukünftig noch stärker fördern, dass Frauen im Basketball als Spielerinnen sichtbar und zu Vorbildern werden.“
Uli Hoeneß, der Bayern München auch zu einer ersten Basketball-Adresse gemacht hat, zu der Berliner Entscheidung: „Wenn man dies macht, nur um junge Frauen zu präsentieren, die möglichst wenig anhaben, dann ist die Entscheidung von Berlin richtig.“
Vor dem Heimspiel der Dragons am Samstag (19 Uhr) gegen Leverkusen wird nun auch in Bad Honnef kontrovers über diese Entscheidung diskutiert. Natalie Lütz vom Dragons-Danceteam hält diese Entscheidung für „Schwachsinn“. Sie würden ja nicht zu ihren Auftritten im DragonDome gezwungen, sondern würden dort auftreten, weil es ihnen Spaß mache. Sie meint, das sei einmal wieder so eine typische Diskrimierungsdiskussion ohne Substanz. Dabei müsse man bedenken, dass es hier um anspruchsvollen Sport ginge, für den sie zwei Mal in der Woche hart trainieren würden.
Auch auf Facebook finden Diskussionen zur Alba-Realität statt. „Cheerleading ist ein anerkannter Sport“, so ein User. Es wäre frech, von Pausenbespaßung zu reden. „Der Irrsinn nimmt kein Ende. Ich hoffe sehr, dass diese Entscheidung keine Nachahmer findet. Man muss nicht jeden Blödsinn mitmachen“, kommentiert ein anderer. Eine Userin schreibt: „Ich glaube die Damen die diesen Sport (denn das ist tatsächlich eine Sportart) ausüben, sehen das tatsächlich etwas anders“.
Aber es gibt auch durchaus Zustimmung. So ist ein User der Auffassung, dass die Alba-Entscheidung eine sehr gute sei. Die Zeiten des „Nummerngirl“ sollten 2019 vorbei sein. Und eine Userin schreibt: „Schade – ich mochte die Pausenbespaßung immer mindestens genauso gerne wie die Basketballspiele … aber natürlich ist es absolut nicht zeitgemäß und die Entscheidung nachvollziehbar. Ich hätte auch nix gegen knapp bekleidete tanzende Männer.“
Übrigens: Was Ex-Trainer Boris Kaminski vor fünf Jahren zur Bekleidung von Basketballspielern gesagt hat, können Sie hier nachlesen.
Stimmen Sie ab:
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Vimeo. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Vimeo. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.