Bad Honnef | Fast-Bürgermeister und Bald-vielleicht-doch-Bürgermeister Dr. Ralf Schaaf schlägt Alarm. Die Ampelanlage Rhöndorfer Straße/am Businesspark mache die Bad Honnefer Bürger täglich um 6000 Euro ärmer. Der private Investor hingegen würde vermutlich nichts für die Ampelanlage und für die durch sie entstehenden Kosten bezahlen. Schaaf warnt vor einer geplanten Dauerampel, die finanziell ähnlich drastisch für die Bürgerinnen und Bürger zu Buche schlagen würde.
Hier der Wortlaut des Schreibens von Dr. Ralf Schaaf:
„Bei der Diskussion um Ampeln sollte man einen wichtigen Punkt nicht übersehen: Für die Allgemeinheit ergeben sich hohe Kosten – es merkt nur keiner so richtig. Es ist heute aber durchaus üblich, die Auswirkungen von Maßnahmen und Projekten auf die Allgemeinheit und auch auf die Umwelt zumindest abzuschätzen und zu bewerten.
Beispiel Rhöndorfer Straße: Nach dem Verkehrsentwicklungsplan von 2001 lag die Verkehrsbelastung der Rhöndorfer Straße bei etwa 10.000 Fahrzeugen pro Tag. Heute dürften es bestimmt eher 12.000 sein. Rechnet man mit einem Zeitverlust von nur einer Minute pro Fahrzeug so ergibt sich eine Gesamt-Stauzeit an der Ampel von 200 h.
Es gibt zurzeit unterschiedliche Ansätze, wie man diese Zahl in Geld umrechnet, ein sinnvoller Ansatz dürfte im Bereich von etwa 30 EUR je Stunde liegen. Für Freizeitverkehr sind die Ansätze niedriger, für Lkw-Verkehr erheblich höher – es geht hier ja auch nur um eine grobe Vorstellung. Demnach kostet die Rhöndorfer Baustellenampel die Allgemeinheit etwa 6000 EUR pro Tag. Das ist sehr viel, fällt aber nicht weiter auf, da es sich auf alle Bürger der Stadt verteilt.
Der private Investor macht mit seiner Ampel die Honnefer Bürger jeden Tag um 6000 EUR ärmer und zahlt vermutlich nahezu nichts dafür. Insofern besteht auch kein Anreiz, an dieser Stelle zügiger zu arbeiten, wie wir jeden Tag sehen können.
Die Kosten und Umweltauswirkungen werden einfach auf die Allgemeinheit verteilt. Für die geplante Dauerampel gilt im Grundsatz dasselbe. Es wäre durchaus zu wünschen, wenn die Stadt zukünftig bei der Entwicklung von Projekten auch derartige Betrachtungen anstellen würde.“