Rhein-Sieg-Kreis (rl) –Landrat Sebastian Schuster und die Geschäftsführerin der Asklepios Kinderklinik in Sankt Augustin, Stefanie Wied, sind sich schnell einig geworden: Die Asklepios Kinderklinik ist ein hervorragender Standort für das künftige Impfzentrum des Rhein-Sieg-Kreises.
„Ich freue mich, dass wir einen so zentralen Standort gefunden haben, der die nicht unerheblichen Anforderungen des Landes an ein solches Objekt voll und ganz erfüllt“, so Landrat Schuster anlässlich der telefonischen Pressekonferenz im Siegburger Kreishaus. „Ganz wichtig ist mir auch, dass es uns hiermit gelungen ist, etwas für den Erhalt des Sankt Augustiner Standortes zu tun.“
„Als Kinderklinik und Teil des Asklepios Konzerns sind wir stolz, dass wir bei dieser für die Gesellschaft sehr wichtigen Aufgabe bei der Bekämpfung der Pandemie aktiv einen Beitrag leisten können. Wir danken Herrn Landrat Schuster für den Schulterschluss mit der Asklepios Kinderklinik Sankt Augustin“, fügt Frau Stefanie Wied, Geschäftsführerin der Klinik seit 01.10.2020, hinzu.
Durch das Land waren alle Kreise und kreisfreien Städte aufgefordert, in kürzester Zeit ein Impfzentrum inklusive mobiler Impfteams zu errichten und zu betreiben. Bei der Standortauswahl galt es, folgende Anforderungen zu berücksichtigen:
– Verkehrsgünstige Anbindung sowie Anschluss an den ÖPNV
– ausreichend Parkplätze
– sicher gegen den Zutritt Unbefugter
– barrierefrei
– separate Anlieferungsfläche
– gut zu reinigende Innenausstattung.
Alle diese Voraussetzungen liegen bei der Asklepios Kinderklinik vor. Für den Impfablauf nutzt der Rhein-Sieg-Kreis die 3. und 6. Etage des Haupthauses – weitere Büroflächen für Verwaltungsaufgaben sowie Lagerräume für Verbrauchsmaterialien sind vorhanden. Besonders günstig ist, dass die bauliche Infrastruktur mit Behandlungs- und Arztzimmern bereits zur Verfügung steht. „Das hilft wegen der Kürze der Zeit, in der das Impfzentrum aufgebaut werden muss, ganz erheblich“, erläutert Landrat Schuster. Ganz wichtig ist, dass die Patienten- und Besucherströme der Kinderklinik durch das Impfzentrum nicht berührt werden. Die Örtlichkeiten sind so ausgelegt, dass dort maximal 2.000 Menschen pro Tag geimpft werden können.
Die Organisation einer solchen Einrichtung ist nicht nur organisatorisch, sondern auch personell eine große Herausforderung. „Wir haben hier eine Herkulesaufgabe zu bewältigen. Das geht nur, weil alle Leistungsträger im Bevölkerungsschutz an einem Strang ziehen und sich gegenseitig unterstützen“, lobt der Landrat. Mit dem Deutschen Roten Kreuz, der Johanniter Unfallhilfe und dem Malteser Hilfsdienst wurden bereits erste Gespräche geführt. Darüber hinaus kommt der Kassenärztlichen Vereinigung eine wesentlich Roll bei der Impfdurchführung zu.
Zunächst einmal gehe ich davon aus, dass alles mit dem Impfstoff so klappt, wie wir uns das vorstellen. Doch einige Zahlen sollten uns aus den Träumen reißen.
Voraussetzung:
1. Im rechtsrheinischen (rrh) Rhein-Sieg_Kreis (RSK) wohnen laut Wikipedia 428.000 Menschen.
2. Täglich können in der Asklepios-Kinderklinik, wie wir oben lesen, 2.000 Menschen geimpft werden.
Folgen:
Wird täglich 12 Stunden ohne Unterbrechung geimpft, dauert es ca. 214 Tage, bis der rrh. RSK durchgeimpft ist. Das bedeutet weiterhin, sollte es in den 214 Tage wirklich gelingen, als durchzuimpfen, würde das bedeuten, dass alle 36 Sekunden jemand geimpft werden müsste. Ohne Unterbrechung, ohne Sonn- und Feiertage!
Fazit: Unmöglich.
Resümee: Die Impfaktion wird uns, selbst unter den selbstausbeuterichsten Bedingungen des medizinischen Personals noch mindestens das gesamte kommende Jahr alleine im rrh. RSK beschäftigen.
Diese meine Überlegungen sollen keine Kritik sein sondern im Gegenteil dazu beitragen, dass wir uns bewußt werden, dass wir uns bei aller Anstrengung der Gesundheitsamtes und des medizinischen Personals noch eine geraume Zeit unmittelbar mit dem Virus auseinanderzusetzen haben. Abgesehen davon dass wir nicht wissen, was noch alles auf uns zukommt.
Rolf Thienen