Bad Honnef – Die Bonner Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa kam heute mit ihrem Team nach Bad Honnef und überbrachte Bürgermeister Otto Neuhoff positive Nachrichten. Insgesamt sei die Gesamtzahl der Kriminalitätsfälle im ersten Halbjahr 2019 gegenüber dem Vergleichzeitraum in 2018 um 20 Prozent zurückgegangen. Mit 3,7 Prozent bei den Delikten zählt die Stadt im Rhein-Sieg-Kreis (Durchschnitt 5 Prozent) zu den Vorzeigekommunen. Eine noch bessere Statistik vermasseln die illegalen (und miserablen) Graffitisprayer. Auch der Fahrraddiebstahl hat zugenommen.
Schon einmal hatte Bad Honnef ein Sprayer-Problem, erinnerte sich die Polizeipräsidentin. Das war 2012. Die Folge war eine hohe polizeiliche Konzentration auf die Sprayer-Szene mit dem Ergebnis: „Wir hatten dann lange Ruhe.“, so Brohl-Sowa. Aktuell sieht es wieder anders aus.
In der Regel ging es um Einzeltäter, die allerdings schwer auf frischer Tat zu ertappen seien, erklärt die Behördenchefin. Für sie sei eine solche Verschandelung alles andere als ein Kavaliersdelikt, es handele sich um Sachbeschädigung, die entsprechend geahndet werden müsse. Deshalb ruft sie die Bürgerinnen und Bürger auf, Verdachtsmomente sofort der Polizei zu melden, um das Problem wieder in den Griff zu bekommen.
Auch mehr Fahrraddiebstähle registrierte die Polizei im Vergleichszeitraum. Damit liegt Honnef im Trend gleichauf mit anderen Kommunen. Hingegen seien Raub- und Körperdelikte um 60 Prozent deutlich zurückgegangen. Auch die Einbrüche hätten abgenommen.
Bedauerlich sei die Entwicklung bei den Betrugsfällen, in den meisten Fällen zu Lasten von Senioren. Als Beispiel nannte Polizeioberrätin Anja Gans, Leiterin der Polizeiinspektion 1, den Enkeltrick. Auch hier gebe es einen Bundestrend. Die Bonner Polizei konnte mittlerweile ein Netzwerk Ehrenamtlicher aufbauen, das ältere Bürgerinnen und Bürger aufklärt und ihnen zur Seite steht.
Positiv auch die Halbjahresstatistik im Bereich der Verkehrsunfallentwicklung. Insgesamt seien die Unfälle von 150 auf 102 zurückgegangen, erklärte Polizeihauptkommissar Gerd Peter, Unfälle mit Personenschaden von 36 auf 22 und die Verletztenzahl von 43 auf 28. Kinder seien keine verunglückt, dafür sei die Zahl der verletzten Senioren leicht angestiegen. Überhaupt kein Vorkommnis verzeichnete die Polizei bei den Pedelecs. Positiv: In Bad Honnef gibt es nach den Erfahrungen der Polizei im Verkehrsraum keine unfallträchtigen Stellen.
Bürgermeister Otto Neuhoff zeigte sich erfreut über die gute Entwicklung. Bad Honnef sei nun mal nicht die Bronx, entsprechend falle das Ergebnis aus. Er lobte die gute Zusammenarbeit zwischen der Polizei, der Stadt und dem Ordnungsamt und wollte dann noch eine Rückmeldung von Bad Honnef-Besuchern loswerden. Viele hätten ihm gesagt, was Bad Honnef doch für eine saubere Stadt sei. Das könnte durchaus im Zusammenhang mit den wenigen Straftaten stehen.
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