Bad Honnef – Die Bad Honnefer Mineralquellen und die Erinnerung an die Kurbadgeschichte der Stadt will die SPD wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Deshalb beantragt die Fraktion im Stadtrat die Erarbeitung eines Konzeptes, das die zeitgemäße Nutzung der vorhandenen Mineralquellen berücksichtigt. Das teilte die Fraktion heute in einer Pressemeldung mit. Nach den Vorstellungen der Ratsfraktion soll dabei besonders auf die Wiederinbetriebnahme der Edelhoff-Quelle und die Möglichkeit einer Nutzung des Quellwassers im benachbarten Reitersdorfer Park geachtet werden.
„Die Identität der Stadt Bad Honnef ist wesentlich durch ihre Mineralquellen und den dadurch entstandenen Ruf in der Region geprägt“, so die SPD in ihrem Antrag. Die noch bestehende Infrastruktur, wie Brunnen, Rohre und Zapfstellen sei jedoch weitgehend verwahrlost. Bei früheren Prüfungen seien die Heilquellen offiziell zertifiziert worden.
Die SPD sieht in der Entwicklung der Quellen nicht nur einen Nutzen für die Bewohnerinnen und Bewohner, sondern auch eine Chance für den Tourismus. So können sich die Sozialdemokraten einen speziellen Spazierweg durch die Stadt vorstellen, der an unterschiedlichen Stellen an die Kurbad-Tradition erinnert.
Die Antragsteller Jörg Heinzelmann und Annette Stegger, beide Gründungsmitglieder des Freundeskreis Reitersdorfer Park, sehen insbesondere die Möglichkeit der Nutzung der Edelhoffquelle auf dem Parkgelände. Für die Strecke vom Quellenhaus bis zum Park sei für den Wassertransport nur eine kurze Leitung notwendig.
Das Wasser der Edelhoffquelle sei weniger schwefelhaltig und schmecke somit besser als das Wasser der Grafenwerther Quelle, so Stegger und Heinzelmann. Ihr Vorschlag würde von den Parkfreunden, die den Park in den letzten Jahren immer weiter aufgewertet haben, gestützt. Eigentümerin der Quelle ist die Stadt Bad Honnef*. Ihr bieten sie eine praktikable Lösung an und versichern, das Vorhaben ehrenamtlich zu unterstützen.
In ihrem Antrag macht die SPD darauf aufmerksam, dass auch die beiden anderen Bad Honnefer Mineralquellen nicht mehr sprudeln würden. Die Drachenquelle, deren Wasser seinerzeit als Mineralwasser in Flaschen abgefüllt wurde, sei vor einigen Jahren zugeschüttet worden. Das Grundstück soll zukünftig für Wohnbebauung genutzt werden.
Die Inselquelle Grafenwerth seit grundsätzlich noch in Betrieb, jedoch fließe zurzeit weder Wasser im Freibad, wo ein Trinkbrunnen und Duschen vorgesehen sind, noch am Kurhaus, wo aktuell gebaut wird. Erklärende Hinweisschilder mit der Heilwirkung und mineralischen Zusammensetzung fehlten gänzlich.
Da beim geplanten Inselausbau auch ein öffentlich zugänglicher Trinkbrunnen mit Informationssäule vorgesehen sei, könnte dieses Vorhaben als erstes Modul für ein Mineralwasser-Konzept genutzt werden, so die SPD.
Freuen dürfte dies auch das Bündnis Familie Bad Honnef, das gemeinsam mit dem Stadtelternrat und den Parkfreunden im Park Reitersdorf einen Wasserspielplatz errichten möchte.
*Zuvor wurde die Bad Honnef AG als Eigentümerin genannt. Nach Hinweis der Bad Honnef AG ist die Stadt Bad Honnef Eigentümerin.