Bad Honnef – Er sei zwar ein überdurchschnittlicher “Gutverdiener”, aber wollte er heute noch einmal in Bad Honnef bauen, könnte er sich das nicht mehr leisten, klagte am Abend SPD-Fraktionsvorsitzender Guido Leiwig in der Ratssitzung. Die Preise gingen buchstäblich durch die Decke. Ebenfalls eindrucksvoll machte SPD-Ratsfrau Ulla Studthoff auf die ‘Renditeschrauberei’ im Bad Honnefer Wohn- und Immobilienwesen aufmerksam. Sie fragte: “Gilt hier Lebensfreude eigentlich nur noch für Familien, die sich das leisten können?”
Damit die Stadt endlich etwas gegen diese Entwicklung tut, hat die SPD vorgeschlagen, dass sie konsequent ihr Vorkaufsrecht nutzt, um das Wohl der Allgemeinheit – insbesondere das der Menschen mit geringem Einkommen – zu sichern. Außerdem soll die Stadt das ihr zustehende Vorkaufsrecht zugunsten der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft für den Rhein-Sieg-Kreis mbH (GWG) ausüben, “um zu gewährleisten, dass die Wohnungsgrundstücke dem sozialen Wohnungsbau oder dem Wohnbedarf eines besonderen Personenkreises zugeführt werden”.
So sei laut SPD-Fraktion in Aegidienberg mit den Sozialwohnungen der GWG zunächst ein positives Zeichen gesetzt worden. Im Zuge weiterer Bebauung seien dann aber durch einen Privatinvestor “nur Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser entstanden bzw. befinden sich im Bau”.
Die Sozialdemokraten sehen die Gefahr, dass Bad Honnef eine lebendige “Durchmischung” der Stadt ohne preisgedämpften und geförderten Wohnungsbau nicht erreichen kann.
Mit der Mehrheit der Stimmen wurde der SPD-Antrag in den Liegenschaftsausschuss überwiesen, der sich in einer der nächsten Sitzungen mit dem Antrag beschäftigen wird.